Weltbank-Chef betont "tragische Umkehrung" der Entwicklung inmitten der Pandemie

German.news.cn| 15-10-2021 16:26:33| 新华网
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Das Foto zeigt den Präsidenten der Weltbankgruppe David Malpass auf einer virtuellen Pressekonferenz in Washington, D.C., anlässlich der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank, 7. April 2021. (Xinhua/Liu Jie)

WASHINGTON, 14. Oktober (Xinhua) -- Die COVID-19-Pandemie steigere die Armut und die Verschuldung in einkommensschwachen Ländern und dabei gebe es eine "tragische Umkehrung" in der Entwicklung, sagte der Präsident der Weltbankgruppe David Malpass am Mittwoch.

"Sie hat bereits fast 100 Millionen Menschen in extreme Armut gestürzt. Diese Zahl kam zur extremen Armut hinzu", sagte Malpass auf einer virtuellen Pressekonferenz während der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank.

"Wir erleben eine tragische Umkehrung der Entwicklung. Die Fortschritte bei der Verringerung der extremen Armut wurden um Jahre zurückgeworfen - in einigen Fällen sogar um ein Jahrzehnt", fuhr Malpass fort.

Malpass wies darauf hin, dass die Ungleichheit zwischen den einzelnen Ländergruppen zunimmt. Er sagte, dass das Pro-Kopf-Einkommen in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften 2021 um fast fünf Prozent gestiegen ist, in einkommensschwachen Ländern dagegen nur um 0,5 Prozent.

"Die Aussichten für die meisten Entwicklungsländer bleiben düster. Es gibt eine hohe Inflation, es gibt zu wenige Arbeitsplätze, es gibt Engpässe, die sich auf Nahrung, Wasser und Elektrizität erstrecken", sagte Malpass und verwies auf die anhaltenden Schließungen von Fabriken und Häfen sowie auf Engpässe in der Logistik und den Lieferketten.

Auf eine Frage von Xinhua antwortete der Weltbank-Chef, dass die Verschlechterung der Situation von Frauen, Kindern und sozial Schwachen ein tragischer Rückschlag sei, der auf die Pandemie und den weltweiten wirtschaftlichen Zusammenbruch zurückzuführen sei.

"Es muss ein globales internationales Finanzsystem geben, das besser geeignet ist, Menschen in den ärmsten Ländern Arbeit zu verschaffen, um die Armut zu verringern", sagte Malpass.

Menschen verlassen ein Verteilzentrum in Sanaa im Jemen mit Lebensmittelhilfen des Welternährungsprogramms (WFP), 26. Januar 2021. (Foto von Mohammed Mohammed/Xinhua)

Malpass betonte zudem, dass viele Länder, insbesondere die armen, mit Schuldenproblemen konfrontiert sind. In der am Montag veröffentlichten internationalen Schuldenstatistik veranschlagt die Weltbank den Anstieg der Schuldenlast in einkommensschwachen Ländern im Jahr 2020 auf 12 Prozent auf den Rekordwert von 860 Milliarden US-Dollar.

Laut dem Bericht befanden sich viele Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen bereits vor der Pandemie in einer prekären Lage, mit nachlassendem Wirtschaftswachstum und hohen Staats- und Auslandsverschuldung. Die Auslandsverschuldung der Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen stieg im Jahr 2020 um 5,3 Prozent auf 8,7 Billionen Dollar.

"Wir brauchen einen umfassenden Ansatz, der einen Schuldenabbau, eine schnellere Umstrukturierung und mehr Transparenz beinhaltet, um Fortschritte bei diesem Problem zu erzielen", sagte Malpass gegenüber der Presse. Zudem seien viele Länder wegen Auslandsschulden in Schwierigkeiten oder stark gefährdet.

In den 15 Monaten bis Juni 2021 habe der multilaterale Kreditgeber Finanzmittel in Höhe von 157 Milliarden Dollar für bedürftige Länder bereitgestellt, und "ein Großteil davon sind Zuschüsse", so Malpass.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

 

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