KUNMING, 14. Oktober 2021 (Xinhuanet) -- China habe sich konkret zur Erhaltung der Biodiversität verpflichtet, einschließlich der Schaffung von mehr Schutzgebieten und der Einrichtung eines neuen Fonds unter der Leitung des Konzepts der ökologischen Zivilisation, sagte der Chef einer globalen Naturschutzorganisation.
Das chinesische Konzept sei "eine Vision, die die Natur in den Mittelpunkt unserer Gesellschaft stellt und den Wert der Natur aus sozialer, wirtschaftlicher und kultureller Perspektive anerkennt", sagte Marco Lambertini, Generaldirektor von World Wide Fund for Nature (WWF) International, gegenüber Xinhua am Dienstag in einem Exklusivinterview.
"Der effiziente Umgang mit der Natur dient als die Grundlage einer wohlhabenden, gerechten und sicheren Gesellschaft und einer sicheren Zukunft für die Menschheit," sagte Lambertini per Videolink am Rande der 15. Tagung der Konferenz der Vertragsparteien des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt, bekannt als COP15.
Auf der Tagung kündigte der chinesische Staatspräsident Xi Jinping eine Initiative an, einen Biodiversitätsfonds einzurichten und die Führung zu übernehmen, indem China 1,5 Milliarden Yuan (233 Millionen US-Dollar) investiere, um den Schutz der Biodiversität in Entwicklungsländern zu unterstützen.
Er fügte hinzu, dass das Land schneller voranschreite, um ein System für Schutzgebiete mit Nationalparks als Hauptstütze einzurichten, und dass das Land Implementierungspläne für die Zuspitzung von Kohlendioxid in Schlüsselgebieten und -sektoren veröffentlichen werde.
"Die Erklärung war sehr willkommen, kraftvoll und inspirierend", sagte Lambertini und wies darauf hin, dass Chinas erste Reihe von neuen Nationalparks sich über eine Fläche erstreckt, die fast so groß ist wie ganz Großbritannien.
Als "eine so wichtige Volkswirtschaft und ein so wichtiger Teil des Handels in der Welt" sei Chinas Versprechen, "Handel und Investitionen im Ausland umweltfreundlicher zu machen, ein äußerst wichtiger Beitrag", sagte er.
Die COP15 hat am Montag in Chinas südwestlicher Stadt Kunming begonnen. Unter dem Motto "Ökologische Zivilisation: Aufbau einer gemeinsamen Zukunft für alles Leben auf der Erde" ist sie die erste globale Konferenz, die von den Vereinten Nationen einberufen wird, um die ökologische Zivilisation, eine von China vorgeschlagene Philosophie, hervorzuheben.
"Ich bin der Meinung, dieses Konzept der ökologischen Zivilisation ist grundlegend, weil es tiefgehender als die nachhaltige Entwicklung ist", sagte Lambertini.
"Darin wird die Natur in den Mittelpunkt unserer Gesellschaft gestellt, da ihr Wert als Grundlage für unsere Wirtschaft, unsere Gesundheit und das Wohlbefinden des Individuums anerkennt wird. Das ist ein wirklich wichtiges und übergreifendes Prinzip und eine Vision," fügte er hinzu.
Lambertini hob die Bedeutung der COP15 hervor, die Länder auf der ganzen Welt in eine "gemeinsame Richtung und gemeinsame Anstrengung" bringe, um den Verlust der Biodiversität umzukehren.
"Es ist eine überaus wichtige Konferenz, um der Welt, den Märkten und den Volkswirtschaften ein klares Signal zu senden, dass wir den Kurs ändern müssen. Wir müssen unseren Kurs der Entwicklung und des Wirtschaftswachstums korrigieren", sagte er.
"Wir müssen uns entwickeln und insbesondere so entwickeln, dass die am wenigsten entwickelten Volkswirtschaften der Welt unterstützt werden, und wir müssen dies so tun, dass die Umwelt nicht beeinträchtigt und zerstört wird, was wir bisher getan haben", fügte er hinzu.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
