Deutsche und chinesische Firmen richten Werkstätten für Menschen mit Behinderung ein

German.news.cn| 04-12-2021 15:15:29| 新华网
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Das Foto zeigt Mitarbeiterinnen der Inclusion Factory bei der Arbeit.

Foto bereitgestellt vom Interviewpartner

SHANGHAI, 3. Dezember (Xinhua) -- Geräumige und helle Räume, übersichtlich aufgeteilte Arbeitsbereiche, ein glatter und sauberer Boden, professionelle Geräte und Arbeitsinstrumente und ein sauberes Arbeitspult. Die moderne Werkstatt ist ziemlich beeindruckend, und die Arbeiter konzentrieren sich auf die Aufgaben an ihrem jeweiligen Arbeitsplatz.

"Ich hätte nie gedacht, dass mein Sohn eine Arbeit finden würde. Seit er in der Inclusion Factory arbeitet, hat er Kollegen und Freunde, und auch seine kognitiven und sozialen Fähigkeiten haben sich verbessert", sagte der Vater des Angestellten Yao Shengjie.

Im Jahr 2003 wurde beim damals drei Jahre alten Yao Shengjie frühkindlicher Autismus diagnostiziert. Nach seinem Abschluss an der Sonderschule kam er zur Inclusion Factory.

"Yao Shengjie zeigte einige sich wiederholende Verhaltensweisen, als er zu uns kam. Wir haben persönliche Aufgaben für ihn festgelegt, und jetzt kann er seine Arbeit sehr gut erledigen", sagte Wang Dan von der Inclusion Factory.

Der Vater von Yao Shengjie, der eine Autowerkstatt eröffnet hat, sagte: "Seit Yao Shengjie arbeiten geht, hat sich sein Charakter völlig verändert, und er hat begonnen, selbst die Initiative zu ergreifen und mit anderen zu kommunizieren. Wenn ich mich mit Gästen in der Werkstatt unterhielt, stellte er sich von sich aus vor. Es hat mich wirklich überrascht, dass der Ertrag eines Arbeitsplatzes viel höher ist als die staatlichen Zuschüsse für Behinderte."

In China leben 85 Millionen Menschen mit Behinderung, die eine niedrige Beschäftigungsquote haben. Die Inclusion Factory versucht, vom deutschen Modell der Lebenshilfe zu lernen, um selbst ein nachhaltiges Modell zu entwickeln, das Menschen mit Behinderung durch Beschäftigung bei der Integration in die Gesellschaft hilft.

Zu Beginn ihrer Gründung im Jahr 2014 beschäftigte die Fabrik zwölf geistig behinderte Mitarbeiter, die Teile für die Automobil- und Elektroindustrie bearbeiteten. Derzeit beschäftigt das Werk 40 Vollzeitbeschäftigte mit geistiger Behinderung.

Erik Breslein, einer der Gründer der Inclusion Factory und Geschäftsführer von Zollner Electronics (China) Co., Ltd., erinnert sich: "Thilo Koeppe und ich sind seit vielen Jahren befreundet. Er war einst Vorsitzender des Taicang Roundtable (TRT), dessen Mitglieder überwiegend deutsche Mittelständler sind. Eines Tages im Jahr 2014 aßen er und ich zusammen zu Abend, und jeder von uns hatte eine kühne Idee, nämlich eine Werkstatt aufzubauen, in der Menschen mit geistiger Behinderung arbeiten sollen."

Schon bald wurde die Idee dieses deutschen Unternehmers von der lokalen Regierung Chinas genehmigt und unterstützt, und viele chinesische Unternehmer beteiligten sich daran. Auch die Mitarbeiter der Lebenshilfe aus Offenburg kamen eigens, um Anleitungen und Schulungen zu geben, unter anderem wie man richtig mit Menschen mit Behinderung umgeht und arbeitet.

Inzwischen ist die Beliebtheit der Fabrik schrittweise angestiegen, und die Kunden haben mehr und mehr Vertrauen in die Qualität ihrer Produkte gewonnen.

"Wir kommen hier alle sehr gut miteinander aus. Die Arbeit, die wir leisten, ist auch sehr wertvoll, und einige Unternehmen werden die Initiative ergreifen und zu uns kommen. Das ist vielversprechend, und wir werden eine glänzende Zukunft haben", sagte Yao Shengjie.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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