Menschen gehen an einem Hinweisschild zu COVID-19-Maßnahmen auf einem Markt in Berlin vorbei, 15. November 2021. (Xinhua/Shan Yuqi)
BERLIN, 12. Januar (Xinhua) -- Die Zahl der im Dezember 2021 in Deutschland gestellten Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens ist laut vorläufigen offiziellen Angaben im Vergleich zum Vormonat um 18 Prozent gestiegen, nachdem es bereits im November einen starken Anstieg um 43,8 Prozent gegeben hatte.
Von Januar bis Oktober 2021 stieg die Zahl der Insolvenzfälle im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 54 Prozent auf knapp über 100.000, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit. Die Privatinsolvenzen stiegen um 71 Prozent auf 89.450 Fälle.
Währenddessen gingen Unternehmensinsolvenzen im gleichen Zeitraum um 13,5 Prozent zurück. Nach Schätzungen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform sank die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im vergangenen Jahr um 10,8 Prozent auf 14.300 Fälle.
Die Bundesregierung hatte die Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen im Zuge der COVID-19-Pandemie von März 2020 bis Mai 2021 ausgesetzt.
Trotz der erheblichen Einschränkungen in vielen Wirtschaftsbereichen und einer insgesamt schwachen wirtschaftlichen Entwicklung konnte laut Creditreform mit Hilfe staatlicher Interventionen und Förderprogramme eine Insolvenzwelle "unterdrückt" werden.
Dennoch sieht sich fast jedes siebte deutsche Unternehmen durch die Pandemie in seiner Existenz bedroht, wie eine aktuelle Umfrage des ifo-Instituts ergab.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
