Eine Blume aus der Gattung Enzian (Gentiana) kann nach einer Berührung ihre Blütenblätter innerhalb von Sekunden schließen. (Foto wurde Xinhua zur Verfügung gestellt)
BEIJING, 24. Januar (Xinhua) -- Chinesische Forscher haben auf dem Qinghai-Tibet-Plateau, das als "Dach der Welt" bekannt ist, die "schüchternste" Blume der Welt entdeckt, die sich nach einer Berührung innerhalb von sieben Sekunden schließen kann.
Forscher der Universität Hubei, des Botanischen Gartens in Wuhan der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS), der Universität Wuhan und der Universität Tibet haben vier Arten aus der Gattung Enzian (Gentiana) gefunden, die auf mechanische Stimulation mit einer schnellen Kontraktion und einem vollständigen Verschluss der Krone reagieren, so eine in der Zeitschrift Science Bulletin veröffentlichte Studie.
"Es war verblüffend, das mit bloßem Auge zu beobachten. Die Blumen verschwanden augenblicklich vor einem", sagte Dai Can, Professorin an der School of Resources and Environmental Science der Universität Hubei und eine der Wissenschaftler, die die Studie leiteten.
Die vier Arten, nämlich G. pseudoaquatica, G. prostrata var. karelinii, G. clarkei sowie die nicht identifizierte Art Gentiana sp. unidentified, brauchen laut den Forschern sieben bis 210 Sekunden, um solche Bewegungen zu vollziehen, was sie zu den empfindlichsten und am schnellsten reagierenden Blumen der Welt macht. Nach der vollständigen Schließung können sich die Blüten bei klarem Himmel im Durchschnitt innerhalb der nächsten 21 Minuten wieder öffnen.
Nach einer Reihe von Beobachtungen und Experimenten fanden die Forscher heraus, dass der Verschluss der Krone durch große Insekten wie Hummeln ausgelöst wird.
Aufgrund der beträchtlichen Körpergröße der Hummeln und ihrer energischen Manipulationen kam es bei 98,8 Prozent der von ihnen besuchten Blüten zu einem induzierten Blütenschluss. Wenn sich die Blüten schlossen, war ihre Sichtbarkeit weitgehend reduziert, so dass sie weiteren Besuchen entgehen konnten, wenn eine Hummel noch in der Nähe war.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
