Deutschland ruft zweite Stufe des Gasnotstandsplans aus - Xinhua | German.news.cn

Deutschland ruft zweite Stufe des Gasnotstandsplans aus

2022-06-25 18:01:40| German.news.cn
2022-06-25 18:01:40| German.news.cn

BERLIN, 24. Juni (Xinhua) -- Die Bundesregierung hat am Donnerstag die zweite Stufe des nationalen Gasnotstandsplans ausgerufen, nachdem die russischen Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 auf 40 Prozent der Kapazität gesenkt wurden.

"Die Lage ist ernst", erklärte Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck und sagte, die Kürzung der Gaslieferungen sei ein "ökonomischer Angriff".

Zwar seien die deutschen Gasspeicher stärker gefüllt als im Vorjahr, doch sei der gewünschte Speicherstand vor dem Winter "kaum mehr ohne zusätzliche Maßnahmen erreichbar", so Habeck.

Deutschland hatte Ende März die erste Stufe, die Frühwarnstufe, seines dreistufigen Notfallplans angekündigt.

Von dem so genannten Preisanpassungsmechanismus macht die Regierung aber vorerst noch keinen Gebrauch.

"Dieser Mechanismus kann in bestimmten Situationen notwendig sein, um einen Kollaps der Energieversorgung zu verhindern. Aber er hat auch Schattenseiten, daher arbeiten wir auch an alternativen Konzepten", sagte Habeck.

Angetrieben durch die steigenden Energiepreise erreichte die Inflation in Deutschland im Mai nach offiziellen Angaben 7,9 Prozent. Dies war der höchste Stand seit der ersten Ölkrise im Winter 1973-1974.

Laut Habeck ist mit weiteren Preissteigerungen beim Gas zu rechnen. "Das wird sich auf die industrielle Produktion auswirken und für viele Verbraucherinnen und Verbraucher eine große Last werden."

Um die Auswirkungen der steigenden Energiepreise für Verbraucher und Unternehmen abzufedern, hat die Bundesregierung bereits mehrere Maßnahmen beschlossen.

Dazu zählen die Erhöhung des Grundfreibetrags, eine höhere Kilometerpauschale für Fernpendler, ein vergünstigtes Ticket für den öffentlichen Nahverkehr und eine Senkung der Mineralölsteuer.

"Wir sind in einer Gaskrise", sagte Habeck. "Gas ist von nun an ein knappes Gut."

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)