Bundesnetzagentur erwartet Verdreifachung der Gaspreise für Verbraucher - Xinhua | German.news.cn

Bundesnetzagentur erwartet Verdreifachung der Gaspreise für Verbraucher

2022-07-16 10:42:48| German.news.cn
2022-07-16 10:42:48| German.news.cn

BERLIN, 15. Juli (Xinhua) -- Der Erdgaspreis für Verbraucher in Deutschland wird sich nach Angaben der Bundesnetzagentur (BNetzA) bis 2023 mindestens verdreifachen.

"Bei denen, die jetzt ihre Heizkostenabrechnung bekommen, verdoppeln sich die Abschläge bereits", wobei die Folgen des Russland-Ukraine-Konflikts noch gar nicht berücksichtigt seien, sagte Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, am Donnerstag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Es sei "absolut realistisch", dass Verbraucher, deren jährliche Gasrechnung derzeit bei 1.500 Euro liege, künftig 4.500 Euro und mehr zahlen müssten, sagte Müller.

"An den Börsen haben sich die Preise zum Teil versiebenfacht. Das kommt nicht alles sofort und nicht in vollem Umfang bei den Verbrauchern an, aber irgendwann muss es bezahlt werden", betonte Müller.

Die Bundesregierung hat zur Abmilderung der Auswirkungen der steigenden Energiepreise bereits eine Reihe von Maßnahmen beschlossen. Dazu gehören eine höhere Kilometerpauschale für Fernpendler, ein einmaliger Heizkostenzuschuss, günstige Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr sowie eine Senkung der Mineralölsteuer.

Dennoch sind die Energiekosten der privaten Haushalte in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Juni erneut deutlich gestiegen, und zwar um 40,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Preise für Heizöl haben sich mehr als verdoppelt, die Preise für Erdgas stiegen um 60,7 Prozent.

Der Anstieg der Preise für Energieprodukte lag laut Destatis "trotz der Entlastungsmaßnahme deutlich über der Gesamtteuerung, da sie von mehreren Faktoren beeinflusst wird", wie zum Beispiel den internationalen Einkaufspreisen und der CO2-Abgabe.

Gleichzeitig kämpft Deutschland mit sinkenden Gaslieferungen. Um Engpässen vorzubeugen, hat die Bundesregierung die Bürger dazu aufgerufen, ihren Gasverbrauch zu reduzieren und beabsichtigt eine Füllung der Speicher von derzeit rund 65 Prozent auf 90 Prozent noch vor dem Winter.

Eine am Donnerstag in Kraft getretene neue Verordnung erlaubt nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Rückkehr von mit Öl und Kohle betriebenen Reservekraftwerken auf den Strommarkt bis zum Ende des Winters 2022/2023.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

Mehr Fotos