BERLIN, 21. April (Xinhua) -- Das Sicherheitspersonal der deutschen Flughäfen hat am Donnerstag eine bundesweite Streikwelle gestartet, die den Betrieb an den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn nahezu zum Erliegen gebracht hat.
Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) sind mindestens 100.000 Reisende von der Streichung von 700 Flügen betroffen. "Das ist eine bittere Nachricht für alle Flugreisenden", sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel am Donnerstag gegenüber Xinhua.
Das Bodenpersonal an Flughäfen fordert gemeinsam mit anderen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Deutschland 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro im Monat. "Die Arbeit an Flughäfen muss attraktiver werden", sagte Wolfgang Pieper von der Gewerkschaft Verdi.
Ein Vorschlag der Schlichtungskommission, der einen Inflationsausgleich von 3.000 Euro und eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent vorsieht, wurde bisher von beiden Seiten ignoriert. Dennoch wird der Vorschlag die Grundlage für eine vierte Verhandlungsrunde am Samstag sein.
Die Verkehrsstörungen in Deutschland werden sich voraussichtlich verschärfen. Am Freitag wird der Flughafen Stuttgart bestreikt, und auch der Bahnverkehr wird bis mindestens Mittag durch Arbeitsniederlegungen eingeschränkt. Die Deutsche Bahn erwartet "massive Beeinträchtigungen", von denen bundesweit Züge betroffen sein werden.
In den vergangenen Monaten wurde der Verkehr in Deutschland bereits mehrfach durch Tarifstreiks beeinträchtigt. Ende März legte ein bundesweiter Streik den Zug-, Bus- und Flugverkehr lahm, auch der Güterverkehr war betroffen.
Am Donnerstag war auch die deutsche Energiewirtschaft von Tarifstreiks betroffen. Die Beschäftigten fordern 13 Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 550 Euro mehr im Monat.
Die Streiks richten sich vor allem gegen den größten deutschen Energieversorger E.ON. Nach Angaben von Verdi wird es weder zu Stromausfällen kommen, noch ist die Sicherheit der Atomkraftwerke gefährdet. "Wir haben für jeden Bereich Notdienstvereinbarungen abgeschlossen", teilte die Gewerkschaft mit.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)