Junge Deutsche unzufrieden mit Politik und sozioökonomischer Entwicklung: Erhebung - Xinhua | German.news.cn

Junge Deutsche unzufrieden mit Politik und sozioökonomischer Entwicklung: Erhebung

2024-04-25 09:26:37| German.news.cn
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BERLIN, 24. April (Xinhua) -- Junge Menschen in Deutschland sind laut einer am Dienstag veröffentlichten Erhebung zunehmend unzufrieden mit ihrer Lebenssituation sowie den politischen und sozioökonomischen Entwicklungen im Land.

Zwei von drei jungen Deutschen zwischen 14 und 29 Jahren sind besorgt über die Verbraucherpreise, die in den letzten Jahren stark gestiegen sind. Etwa die Hälfte macht sich Sorgen um teuren Wohnraum und hat Angst vor Altersarmut, so die Trendstudie "Jugend in Deutschland".

"Die Aussicht auf ein gutes Leben schwindet", sagte Simon Schnetzer, Autor und Herausgeber der Umfrage unter 2.042 Personen. Die Ergebnisse zeigen "eine tiefsitzende mentale Verunsicherung mit Verlust des Vertrauens in die Beeinflussbarkeit der persönlichen und gesellschaftlichen Lebensbedingungen", betonte er.

Fast jeder zweite junge Mensch in Deutschland fürchtet eine "gesellschaftliche Spaltung". Dabei spielt das Thema Zuwanderung eine besondere Rolle: 41 Prozent äußerten sich besorgt über die Aufnahme von Flüchtlingen.

Dieser Trend spiegelt sich auch in den jüngsten Umfragen zur Bundestagswahl wider. Die Ampelregierung unter Bundeskanzler Olaf Scholz würde aktuell nach einer Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA mit insgesamt 32,5 Prozent der Stimmen eine Mehrheit weit verfehlen.

Nach der COVID-19-Pandemie und der Energiekrise klagen die jungen Menschen in Deutschland über einen "anhaltenden Erschöpfungszustand", die Hälfte leidet unter Stress und jeder Zehnte ist in psychologischer Behandlung, so die Erhebung.

Allerdings gaben die jungen Menschen auch an, dass sie bereit seien, etwas zu ändern, insbesondere im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen. "Die große Frage für alle Akteure in der Gesellschaft wird sein, wie sie junge Menschen für eine positive Vision im Land begeistern und sie an Veränderungsprozessen beteiligen können", so Schnetzer.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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