VEREINTE NATIONEN, 16. September 2024 (Xinhuanet) -- Geng Shuang, stellvertretender ständiger Vertreter Chinas bei den Vereinten Nationen, rief Israel am Montag erneut dazu auf, seine Verpflichtungen gemäß dem humanitären Völkerrecht zu erfüllen, indem es Leben und Menschlichkeit an erste Stelle setzt.
Beim Briefing des UN-Sicherheitsrats zur Lage im Nahen Osten, einschließlich der Palästinenserfrage, sagte Geng, dass sich die humanitäre Lage im Gazastreifen trotz der vier vom Sicherheitsrat verabschiedeten Resolutionen, der Anordnungen des Internationalen Gerichtshofs über vorläufige Maßnahmen und der enormen Anstrengungen der UN und anderer humanitärer Organisationen ständig verschlechtere und die Verstöße gegen das Völkerrecht, insbesondere gegen das humanitäre Völkerrecht, unaufhörlich anhielten.
Er wies darauf hin, dass erst letzte Woche ein UN-Konvoi, der die von Israel genehmigte Polio-Impfkampagne in Gaza unterstütze, fast acht Stunden lang gewaltsam festgehalten worden sei, wobei auch Schüsse gefallen seien. Ebenfalls in der vergangenen Woche seien sechs Mitarbeiter des UN-Hilfswerks für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) bei einem Luftangriff getötet worden.
"China verurteilt diese entsetzlichen Angriffe auf die humanitären Organisationen und ihr Personal, die nicht akzeptabel sind, aufs Schärfste", sagte er.
Das UNRWA sei von der UN-Generalversammlung mit der Bereitstellung von Hilfsleistungen für palästinensische Flüchtlinge beauftragt worden und sei eine tragende Säule der humanitären Maßnahmen in Gaza, betonte Geng.
Selbst in den gefährlichsten Zeiten habe das UNRWA Gaza nicht im Stich gelassen, und bis heute seien 224 seiner Mitarbeiter im Dienst ums Leben gekommen, sagte der Botschafter.
"Wir zollen allen humanitären Helfern, die noch immer dort ausharren, unsere höchste Anerkennung und unser Beileid zum Tod derjenigen, die das höchste Opfer gebracht haben", sagte er und forderte Israel auf, alle Angriffe auf humanitäre Helfer ernsthaft zu untersuchen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Geng betonte, dass die Fortsetzung der Polio-Impfkampagne ein deutlicher Beweis dafür sei, dass eine Ausweitung der humanitären Maßnahmen in Gaza durchaus erreichbar sei, wenn die Parteien politischen Willen zeigten.
"China appelliert erneut an Israel, seine Verpflichtungen nach dem humanitären Völkerrecht zu erfüllen, indem es Leben und Menschlichkeit an die erste Stelle setzt, die Blockade sofort aufhebt, alle Grenzübergänge öffnet, die Beschränkungen für humanitäre Lieferungen aufhebt, die Angriffe auf UN- und andere humanitäre Organisationen einstellt und den Operationen dieser Organisationen sicheren und ungehinderten Zugang gewährt", so der Botschafter.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
