Chinesischer Außenminister warnt Deutschland vor Politisierung von Handelsstreitigkeiten mit China - Xinhua | German.news.cn

Chinesischer Außenminister warnt Deutschland vor Politisierung von Handelsstreitigkeiten mit China

2024-09-26 14:24:01| German.news.cn
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Der chinesische Außenminister Wang Yi, der auch Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) ist, trifft sich mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in New York in den USA, 24. September 2024. (Xinhua/Wu Xiaoling)

NEW YORK, 25. September (Xinhua) -- Die Politisierung von Wirtschafts- und Handelsfragen und der Missbrauch von Zollmaßnahmen würden niemandem nützen, sagte der chinesische Außenminister Wang Yi seiner deutschen Amtskollegin bei einem bilateralen Treffen am Dienstag in New York. Wang forderte Berlin und die Europäische Union (EU) auf, stattdessen auf Dialog und Konsultationen zurückzugreifen, um Handelsstreitigkeiten mit China beizulegen.

Das Treffen zwischen Wang, der auch Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) ist, und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock erfolgte am Rande der 79. Tagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York. Das Treffen fand auch vor dem Hintergrund des Vorhabens der EU statt, zusätzliche Zölle auf von China hergestellte Elektrofahrzeuge zu erheben.

Angesichts der fast fünfzigjährigen Geschichte seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und der EU liege die Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit im Interesse beider Seiten und trage zur Stabilität in der Welt bei, sagte Wang. Er betonte, dass die Grundlage für die Beziehungen zwischen China und der EU eine für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit sei und dass die in hohem Maße komplementäre Natur der beiden Volkswirtschaften bedeute, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen China und der EU zu Ergebnissen führen könne, die über eine einfache Addition ihrer jeweiligen Wirtschaftsleistung hinausgingen.

Dagegen würde eine Politisierung von Wirtschafts- und Handelsfragen zwischen China und der EU bei gleichzeitig willkürlichen Zöllen auf chinesische Importe niemandem nützen und auch nicht dem grünen Wandel der Weltwirtschaft zugutekommen, bemerkte Wang. Er äußerte die Hoffnung, dass Deutschland und die EU an einer offenen Zusammenarbeit festhalten, weiterhin den Dialog und Konsultationen mit China führen, damit zusammenhängende Fragen angemessen behandeln und gemeinsam die internationalen Handelsregeln und ein faires Wettbewerbsumfeld aufrechterhalten würden.

In Bezug auf die Beziehungen zwischen China und Deutschland verwies Wang auf den von den Staats- und Regierungschefs beider Länder ausgearbeiteten Strategieplan, der seit Anfang des Jahres mit häufigen hochrangigen Interaktionen einhergeht. Die wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland sei auf hohem Niveau geblieben, was ein Zeichen für den beiderseitigen Nutzen und den strategischen Charakter der bilateralen Beziehungen sei, sagte Wang.

Viele deutsche Unternehmen haben laut Wang die Chancen genutzt, die sich aus der Modernisierung Chinas, der Vertiefung umfassender Reformen und der Förderung einer qualitativ hochwertigen Öffnung ergeben. Die aktive Erschließung des chinesischen Marktes durch deutsche Unternehmen habe dazu geführt, dass die deutschen Investitionen in China im ersten Halbjahr ein neues Rekordhoch erreicht hätten, fügte Wang hinzu.

Als zweitgrößte beziehungsweise drittgrößte Volkswirtschaft der Welt könnten China und Deutschland von der Entwicklung des jeweils anderen profitieren, gemeinsam zu Frieden und Wohlstand in der Welt beitragen und Stabilität in der Welt schaffen, sagte Wang.

Baerbock ihrerseits sagte, dass China Deutschlands wichtigster Handelspartner sei und dass es eine Vielzahl von Sektoren für eine bilaterale Zusammenarbeit gebe, die für beide Seiten vorteilhafte und „Win-Win“-Ergebnisse bringen würden.

Während die deutsche Seite unverändert an der Ein-China-Politik festhalte, befürworte sie auch den freien Handel und fairen Wettbewerb sowie die offene und transparente Beilegung von Differenzen durch Dialog und Konsultationen, sagte Baerbock und betonte, wie wichtig es sei, die internationalen Handelsregeln und die Handelsordnung aufrechtzuerhalten.

In Bezug auf die EU sagte Baerbock, dass der Block als größter Binnenmarkt der Welt bestrebt sein sollte, seinen Markt offen zu halten. Sie fügte hinzu, dass Deutschland der Rolle Chinas in internationalen Angelegenheiten Bedeutung beimesse und bereit sei, die Koordinierung mit China in multilateralen Institutionen wie den Vereinten Nationen zu verbessern und die Entwicklung der Beziehungen zwischen der EU und China aktiv zu fördern.

Wang sagte, China habe die zentrale und führende Rolle der Vereinten Nationen bei der Bewältigung internationaler Angelegenheiten stets unterstützt. China sei bereit, die Koordination mit allen Seiten - einschließlich Deutschland - zu verbessern, um sicherzustellen, dass die Vereinten Nationen und der Sicherheitsrat wirklich die Verantwortung für die Wahrung des Weltfriedens und der Sicherheit übernehmen.

Die beiden tauschten auch ihre Ansichten über die Ukraine-Krise und die Lage im Nahen Osten aus.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)