Deutschland und China suchen nach weiteren Möglichkeiten für bilaterale Zusammenarbeit - Xinhua | German.news.cn

Deutschland und China suchen nach weiteren Möglichkeiten für bilaterale Zusammenarbeit

2024-10-19 16:06:36| German.news.cn
2024-10-19 16:06:36| German.news.cn

MÜNCHEN, 18. Oktober (Xinhua) -- Eine starke Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China sei für die Aufrechterhaltung der globalen wirtschaftlichen Stabilität von entscheidender Bedeutung, insbesondere angesichts zunehmender geopolitischer Spannungen, erklärte Christian Scharpf, Oberbürgermeister von Ingolstadt in Oberbayern.

Scharpf äußerte sich entsprechend am Mittwoch während eines Interviews mit Xinhua auf dem „10. Bayerischen China-Tag“ in Ingolstadt. An der von der Stadtverwaltung und dem chinesischen Generalkonsulat in München organisierten Veranstaltung nahmen mehr als 120 Beamte und Wirtschaftsführer aus beiden Ländern teil, was die vielversprechenden Aussichten für eine bilaterale Zusammenarbeit unterstrich.

In diesem Jahr werde das zehnjährige Jubiläum der umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen China und Deutschland gefeiert, die zu bedeutenden Fortschritten in der Handels- und Wirtschaftskooperation geführt habe, sagte Lin Kai, amtierender Generalkonsul am chinesischen Konsulat in München.

Lin betonte die engen Beziehungen zwischen China und dem deutschen Bundesland Bayern und sagte, etwa 500 chinesische Unternehmen hätten in Bayern Niederlassungen gegründet. Gleichzeitig hätten mehr als 600 bayerische Unternehmen, darunter Siemens, Audi, BMW und Allianz, Niederlassungen in China gegründet und dort investiert.

Tobias Gotthardt, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, sagte, dass China seit Jahren Bayerns wichtigster Handelspartner sei und das bilaterale Handelsvolumen im Jahr 2023 bei 53 Milliarden Euro gelegen habe. Bayerns Exporte nach China seien weiterhin stark, während sich die Importe aus China in den letzten drei Jahren fast verdoppelt hätten, fügte er hinzu.

Gotthardt betonte die Bedeutung des Außenhandels für den Freistaat und ganz Deutschland und wies darauf hin, dass der chinesische Markt unverzichtbar sei.

„Die Zusammenarbeit in den Bereichen Maschinenbau, Automobil, Energie und Umwelttechnologien ist über viele Jahre vertrauensvoll gewachsen“, sagte Gotthardt.

Die Zusammenarbeit in Bereichen Maschinenbau, Automobil, Energie und Umwelttechnologien ist über viele Jahre vertrauensvoll gewachsen.

Gotthardt zeigte sich optimistisch, dass im Rahmen der Zusammenarbeit auch weiterhin das Wirtschaftswachstum vorangetrieben und globale Herausforderungen wie die Nachhaltigkeit angegangen werden. „Wir müssen in Bereichen, in denen es möglich ist, weiterhin auf engste Zusammenarbeit setzen.“

Yu Guangsheng, stellvertretender Leiter der Abteilung für Investitionsförderung im chinesischen Handelsministerium (MOFCOM), erwähnte, dass die deutschen Investitionen in China in der ersten Hälfte dieses Jahres ein Allzeithoch erreicht hätten, während die chinesischen Investitionen in Deutschland im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 42 Prozent gestiegen seien. „Unternehmen aus beiden Ländern zeigen durch konkrete Investitionen ihr Vertrauen in die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen und Partnerschaften“, so Yu.

Während der Veranstaltung kündigten Ingolstadt und Changchun, eine Großstadt im Nordosten Chinas, die Gründung einer strategischen Wirtschaftspartnerschaft an.

Scharpf unterstrich die langjährige Beziehung zwischen Ingolstadt, dem Hauptsitz von Audi, und Changchun, dem Sitz des chinesischen Automobilriesen FAW Group. Er wies auf den seit Jahren regen wirtschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen den beiden Städten hin und äußerte die Hoffnung auf eine in Zukunft noch engere Zusammenarbeit.

Der Oberbürgermeister zeigte sich überzeugt, dass die beiden Länder noch über ein enormes Potenzial für eine Zusammenarbeit verfügen, insbesondere in Bereichen wie Klimaschutz, nachhaltiger Entwicklung sowie Bildung und kulturellem Austausch.

In Bezug auf die jüngste Zollpolitik der Europäischen Union (EU) gegenüber Elektrofahrzeugen aus China kritisierten die Experten auf der Veranstaltung den Protektionismus und sprachen sich für die Förderung des Freihandels und der gemeinsamen Entwicklung von der EU und China aus.

Gotthardt warnte, dass die Zölle Handelskonflikte eskalieren und die Grundsätze des Freihandels untergraben könnten. „Eine alternative Lösung ohne Zölle wäre zweifelsohne für alle Beteiligten die bessere Lösung“, so Gotthardt.

Georg Rosenfeld, Wirtschaftsreferent der Stadt Ingolstadt, schloss sich dieser Meinung an und sagte, Protektionismus und Handelsbarrieren seien schädlich. Er forderte einen offenen und fairen Wettbewerb sowie gegenseitiges Vertrauen, das für die Förderung eines solchen Wettbewerbs unerlässlich sei.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)