Internationale Zusammenarbeit entscheidend für Erhalt des Weltkulturerbes: Experte - Xinhua | German.news.cn

Internationale Zusammenarbeit entscheidend für Erhalt des Weltkulturerbes: Experte

2024-11-15 14:04:17| German.news.cn
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Das Foto zeigt den Löwen von Venedig auf dem Markusplatz in Venedig in Italien, 6. November 2024. Eine aktuelle Studie unter der Leitung eines Teams italienischer Wissenschaftler, darunter Archäologen, Geowissenschaftler und Sinologen, legt nahe, dass die Wurzeln des ikonischen Bronzelöwen bis in die Tang-Dynastie (618-907) in China zurückreichen könnten. (Xinhua/Li Jing)

BERLIN, 14. November (Xinhua) -- Ein führender Experte hat zu einer stärkeren internationalen Zusammenarbeit und einem grenzübergreifenden Ansatz zum Schutz des kulturellen Erbes aufgerufen, das er als einen globalen Schatz beschrieb, der der gesamten Menschheit gehöre.

Gregor Hitzfeld, Generalsekretär des Internationalen Rats für Denkmalpflege (ICOMOS) Deutschland, betonte die Bedeutung kollektiven Handelns für den Erhalt des Kulturerbes. „Nur durch einen kontinuierlichen Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Denkmaleigentümern, Behörden, Institutionen und anderen Interessenträgern können wir einen nachhaltigen Schutz gewährleisten“, sagte Hitzfeld kürzlich in einem Interview mit Xinhua.

Hitzfeld teilte seine Gedanken auf der denkmal 2024 in Leipzig, Europas führender Fachmesse für die Erhaltung, Restaurierung und Renovierung historischer Gebäude. Die diesjährige Messe ging am letzten Samstag zu Ende und konzentrierte sich auf den Erhalt der Welterbestätten der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO). Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf den Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt.

„Der Klimawandel hat tiefgreifende Auswirkungen auf Wasserressourcen“, erklärte Hitzfeld. „Wir erleben Extreme - entweder zu wenig oder zu viel Wasser in kürzeren Abständen und über längere Zeiträume. Dies wirkt sich bereits auf viele Welterbestätten in Deutschland und auf der ganzen Welt aus.“

Als Beratungsgremium für das Welterbekomitee und die UNESCO hat ICOMOS im Rahmen seiner Kontrolltätigkeiten zunehmend klimabedingte Schäden an Kulturstätten dokumentiert. Hitzfeld betonte die Notwendigkeit einer stärkeren Zusammenarbeit mit Umweltbehörden und Klimaschutzorganisationen, um diesen entstehenden Bedrohungen zu begegnen.

Vor dem Hintergrund jahrzehntelanger Erfahrung in der Erhaltung des Kulturerbes wies Hitzfeld auch auf das wachsende Potenzial von künstlicher Intelligenz (KI) in diesem Bereich hin. „KI bietet bedeutende Möglichkeiten, insbesondere im Bereich des Kulturerbe-Managements“, sagte er. „Sie kann uns dabei helfen, Schäden an Gebäuden zu identifizieren oder vorherzusagen, Fälle zu vergleichen, Restaurierungstechniken und -materialien zu empfehlen und sie kann sogar bei der archäologischen Identifizierung assistieren.“

Hitzfeld betonte jedoch, dass KI zwar viel zu bieten habe, aber nicht den Sachverstand von Fachleuten für das Kulturerbe ersetzen könne. „KI bleibt ein Werkzeug und kein Ersatz für das differenzierte Wissen und die Erfahrung von Experten für das Kulturerbe“, warnte er.

Mit Blick auf Chinas Rolle bei der Erhaltung des Welterbes lobte Hitzfeld die Bemühungen des Landes. „China verfügt über ein reiches kulturelles Erbe und seine Institutionen haben beträchtliche Erfahrung beim Schutz dieser Schätze gesammelt“, sagte er. „Wir begrüßen es, wenn sich weitere chinesische Institutionen und Experten den internationalen Bemühungen zum Schutz des kulturellen Erbes anschließen.“

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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