Ein Monitor zeigt Börseninformationen auf dem Parkett der New York Stock Exchange in New York in den USA, 3. Februar 2025 an. (Foto von Michael Nagle/Xinhua)
Als exportorientierte Volkswirtschaft werde Deutschland durch die Verschiebung der US-Handelspolitik erhebliche Verluste erleiden, so Nagel.
FRANKFURT, 18. Februar (Xinhua) -- Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, warnte am Montag, dass die US-Zölle besondere Auswirkungen auf Deutschland haben und „erhebliche Risiken“ für das Wirtschaftswachstum des Landes mit sich bringen würden.
In seiner Rede beim Speaker's Luncheon des Union International Club in Frankfurt betonte Nagel, dass Deutschland als exportorientierte Volkswirtschaft aufgrund der Verschiebung der US-Handelspolitik erhebliche Verluste erleiden werde.
Mit Blick auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten 25-prozentigen Zölle auf Stahl und Aluminium wies Nagel darauf hin, dass dieser Schritt insbesondere Deutschland treffen und eine Bedrohung für die wirtschaftlichen Aussichten des Landes darstellen würde.
Unter Berufung auf Prognosen der Deutschen Bundesbank warnte Nagel, dass es aufgrund der zunehmenden transatlantischen Handelsspannungen dazu kommen könnte, dass die Wirtschaftsleistung Deutschlands im Jahr 2027 um 1,5 Prozentpunkte niedriger ausfällt als erwartet. Auch warnte er vor einem möglichen Anstieg der Inflation, wobei die genauen Auswirkungen noch ungewiss seien.
Darüber hinaus wies der Bundesbankchef darauf hin, dass die erhöhten Zölle die Gefahr bergen, einen „selbstverschuldeten wirtschaftlichen Gegenwind“ zu erzeugen, der nicht nur die deutsche Wirtschaft schwächen, sondern auch die eigenen Wachstumsaussichten der USA untergraben und die globalen Lieferketten stören könnte.
„Kaufkraftverluste und erhöhte Kosten für Vorleistungen wiegen schwerer als etwaige Wettbewerbsvorteile für die US-Industrie“, sagte Nagel. „Die Teuerungsrate würde kräftig steigen und könnte ohne eine deutliche Straffung der Geldpolitik noch höher ausfallen.“
Entgegen den Behauptungen der US-Regierung behauptete Nagel, dass Zölle wahrscheinlich auch für die Vereinigten Staaten negative Folgen haben würden.
„Protektionismus führt in allen betroffenen Ländern zu Wohlfahrtsverlusten. Es gibt keine Gewinner“, schloss Nagel und bekräftigte sein Engagement für ein offenes und regelbasiertes Handelssystem.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
