Deutschland treibt Energieunabhängigkeit von Russland voran - Xinhua | German.news.cn

Deutschland treibt Energieunabhängigkeit von Russland voran

German.news.cn| 2022-05-19 18:14:07| 新华网
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Das Foto zeigt ein Wärmekraftwerk in Frankfurt, 8. Oktober 2021. (Xinhua/Lu Yang)

BERLIN, 18. Mai 2022 (Xinhuanet) -- Ein neuer Arbeitsplan der Bundesregierung zielt darauf ab, alle Bereiche der Gesellschaft zu einer effizienteren Energienutzung zu bewegen, um die Abhängigkeit des Landes von russischen fossilen Brennstoffen bis zum nächsten Winter zu verringern.

"Der günstigste und effizienteste Beitrag zu mehr Unabhängigkeit ist weniger Energieverbrauch", sagte der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck am Dienstag bei der Vorstellung des Arbeitsplans.

Würden die Gaslieferungen aus Russland nach Deutschland gestoppt, fehlten der Industrie und den Haushalten des Landes im kommenden Winter je nach Witterung zwei bis zwölf Milliarden Kubikmeter Gas, so das Berliner Energieberatungsunternehmen Aurora Energy Research.

"Der nächste Winter ist die kritische Phase", sagte Aurora-Experte Casimir Lorenz. Es werde aber wohl noch bis 2027 oder 2028 dauern, bis Deutschland und die Europäische Union (EU) keine Gasknappheit mehr befürchten müssten.

Angetrieben von den steigenden Energie- und Kraftstoffpreisen kletterte die Inflation in Deutschland bereits im April auf 7,4 Prozent und damit auf ein 40-Jahres-Hoch. In der Eurozone lag die Inflation mit 7,5 Prozent sogar noch höher.

Nachdem die Bundesregierung kürzlich ihre Jahresprognose für das Wirtschaftswachstum auf 2,2 Prozent gesenkt hatte, zog die Europäische Kommission am Montag nach und senkte ihre Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland für das Jahr 2022 von vier Prozent auf 2,7 Prozent und erhöhte die prognostizierte Inflationsrate von 3,5 Prozent auf 6,1 Prozent.

"Die Risiken für die europäische Konjunktur durch Lieferunterbrechungen von Energierohstoffen bleiben sehr hoch", sagte Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), und warnte, dass eine Unterbrechung der russischen Gasexporte "das Wachstum in Europa abwürgen und die EU in die Rezession schicken" würde.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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