PHNOM PENH, 11. August 2022 (Xinhuanet) -- Das Freihandelsabkommen Regionale Umfassende Wirtschaftspartnerschaft (RCEP: Regional Comprehensive Economic Partnership) werde sich in der postpandemischen Ära zu einem wichtigen Beitraggeber für regionales und globales Wirtschaftswachstum entwickeln, sagte ein kambodschanischer Wissenschaftler.
Die am 1. Januar 2022 in Kraft getretene RCEP umfasst 15 asiatisch-pazifische Länder, darunter 10 ASEAN-Mitgliedstaaten - Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam - und ihre fünf Handelspartner, nämlich China, Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland.
Der Pakt wird in den nächsten 20 Jahren bis zu 90 Prozent der Zölle auf Waren abschaffen, die zwischen den Unterzeichnern gehandelt werden.
Joseph Matthews, Seniorprofessor an der Internationalen Universität BELTEI in Phnom Penh, sagte, das weltweit größte Freihandelsabkommen habe der regionalen und globalen wirtschaftlichen Erholung in der postpandemischen Ära einen großen Schub verliehen.
"Dieses Mega-Freihandelsabkommen birgt ein enormes Potenzial für alle teilnehmenden Länder, ihre Handels- und Investitionsbeziehungen zu stärken und ihre wirtschaftliche Erholung von der COVID-19-Pandemie zu beschleunigen", sagte er gegenüber Xinhua.
Er sagte, dass alle Mitgliedsländer im Rahmen der RCEP langfristige Vorteile erzielen würden, indem sie sich weiter in regionale und globale Lieferketten integrierten und neue Arbeitsplätze für ihre jeweiligen Bevölkerungen schüfen.
"Die RCEP wird die Erleichterung des grenzüberschreitenden Handels und der Investitionsströmungen weiter intensivieren", sagte Matthews. "Es wird Ländern wie Kambodscha, Laos, Myanmar, Vietnam und Malaysia enorme Möglichkeiten schaffen, ihre Produkte und Güter auf einem so großen Markt mit einer Gesamtbevölkerung von 2,2 Milliarden Menschen zu vermarkten."
Er sagte, die RCEP habe Kambodscha einen breiteren Marktzugang für seine potenziellen Produkte gegeben und werde eine Schlüsselrolle dabei spielen, mehr ausländische Investoren, insbesondere chinesische, zu dem Königreich anzuziehen.
"Sie hat allen Mitgliedsländern eine gegenseitig vorteilhafte Win-Win-Kooperation ermöglicht", sagte er. "Sie hat nicht nur die regionale wirtschaftliche Integration gefördert, sondern auch die feste Verpflichtung aller Mitgliedsländer zum Multilateralismus hervorgehoben."
Matthews fügte hinzu, dass der Handelspakt auch eine wichtige Rolle bei der Verringerung des Entwicklungsgefälles zwischen Industrie- und Entwicklungsländern gespielt habe.
"Im Rahmen der RCEP ist China ein riesiger Markt für alle teilnehmenden Länder, und China hat auch eine entscheidende Rolle bei der Umwandlung der asiatischen Wirtschaft in einen wirtschaftlichen Kernpol sowie bei der Förderung des Multilateralismus gegenüber dem Unilateralismus und Protektionismus gespielt", sagte er.
Die RCEP hat einen Markt von 2,2 Milliarden Menschen oder 30 Prozent der Weltbevölkerung mit einem kombinierten Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 26,2 Billionen US-Dollar geschaffen, was etwa 30 Prozent des globalen BIP und 28 Prozent des Welthandels repräsentiert.
Laut einer Studie der Asiatischen Entwicklungsbank wird erwartet, dass die RCEP das Einkommen der Mitgliedsländer bis 2030 um 0,6 Prozent steigern wird, wobei das regionale Einkommen jährlich um 245 Milliarden US-Dollar und die regionale Beschäftigung um 2,8 Millionen Arbeitsplätze erhöht wird.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
