Scholz verspricht weitere Hilfen angesichts steigender Energiepreise - Xinhua | German.news.cn

Scholz verspricht weitere Hilfen angesichts steigender Energiepreise

2022-08-13 14:50:34| German.news.cn
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BERLIN, 12. August (Xinhua) -- Die Bürger in Deutschland sollen wegen der hohen Inflation und der steigenden Energiepreise weitere staatliche Unterstützung erhalten, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz am Donnerstag auf seiner Sommerpressekonferenz.

Zusätzlich zu den bisherigen Hilfspaketen im Umfang von 30 Milliarden Euro versprach Scholz, man werde "alles dafür tun, dass die Bürgerinnen und Bürger durch diese schwierige Zeit kommen".

Es müsse ein Gesamtpaket geschnürt werden, "das alle Bevölkerungsgruppen umfasst", betonte Scholz. "Damit niemand alleine gelassen wird, niemand vor unlösbare Probleme gestellt wird und keiner die Herausforderungen, die mit den gestiegenen Preisen verbunden sind, alleine schultern muss."

Die Inflation in Deutschland blieb nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Juli mit 7,5 Prozent weiterhin hoch. Im Mai hatte die Inflation in Europas größter Volkswirtschaft mit 7,9 Prozent den höchsten Stand seit der ersten Ölkrise 1973 erreicht.

Zwar hätten sich staatliche Maßnahmen wie das Neun-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr und ein Benzinrabatt "leicht dämpfend" auf die Gesamtteuerung ausgewirkt, Hauptursachen für die hohe Inflation seien jedoch "nach wie vor Preiserhöhungen bei den Energieprodukten", sagte Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes (Destatis).

Die Preise für Energieprodukte lagen im Juli um 35,5 Prozent über dem Vorjahresniveau, wobei sich die Preise für Heizöl laut Destatis mehr als verdoppelt haben. Die Preise für Erdgas stiegen sogar um 75,1 Prozent.

Zur Vorbereitung auf den kommenden Winter hat die Bundesregierung Maßnahmen zur Füllung der Gasspeicher ergriffen. Zur Reduzierung des Gasverbrauchs wurden Steinkohlekraftwerke wieder in Betrieb genommen, die den Erdgasverbrauch in der Stromerzeugung ersetzen sollen.

Deutschland ist das einzige Industrieland, das aus der Kohle- und Kernenergie aussteigt. Bis 2030 sollen alle Kohlekraftwerke vom Netz gehen, und die letzten Atomkraftwerke des Landes sollen nach wie vor bis spätestens Ende 2022 endgültig abgeschaltet werden.

Scholz sagte, es werde derzeit diskutiert, "ob es Sinn macht und erforderlich ist, die drei vorhandenen Atomkraftwerke noch etwas länger laufen zu lassen". Dennoch bleibe Energiesparen notwendig.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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