Interview: US-Geldpolitik ist zunehmend alarmierend für Welt, sagt Experte - Xinhua | German.news.cn

Interview: US-Geldpolitik ist zunehmend alarmierend für Welt, sagt Experte

2022-08-15 14:51:46| German.news.cn
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ISTANBUL, 14. August 2022 (Xinhuanet) -- Die falsche Geldpolitik und die Unfähigkeit der US-Regierung, dem Markt Vertrauen einzuflößen, alarmiere die Welt zunehmend, sagte ein türkischer Experte.

Die Welt sei immer empfindlicher gegenüber der Hegemonie der USA und des Dollars geworden, sagte Kaya Ardic, ein Wissenschaftler für internationalen Handel an der Piri-Reis-Universität in Istanbul von der Türkei, kürzlich in einem Online-Interview mit Xinhua.

Als Reaktion darauf "haben Länder auf der ganzen Welt begonnen, sich zu äußern, mehr und mehr zu reagieren und die notwendigen Maßnahmen gegen die US-Geldpolitik zu ergreifen", sagte Ardic.

Eine dieser Reaktionen sei, sagte er, dass Länder ihre Bestände an US-Schuldtiteln reduzierten. "Das ist eine Reaktion auf die US-Politik."

Die Vereinigten Staaten erlebten eine Stagflation, und ihre Wirtschaft zeige Signale einer Rezession, was sie dazu veranlasse, die Dominanz des Dollars noch mehr zu missbrauchen, sagte Ardic.

"Wenn die Wirtschaft eines Landes in zwei aufeinander folgenden Quartalen ein negatives Wachstum verzeichnet, spricht man von einer Rezession. Die US-Wirtschaft schrumpfte in zwei aufeinander folgenden Quartalen, wobei das jährliche Wachstum im Zeitraum April-Juni um 0,9 Prozent sank", fügte er hinzu.

Um die steigende Inflation einzudämmen, erhöhte die US-Notenbank im Juli ihren Leitzins um 75 Basispunkte, die zweite Zinserhöhung in Folge und die größte seit 1994.

Der Experte warnte, dass diese beunruhigende Lage in den Vereinigten Staaten, der größten Volkswirtschaft der Welt, auch andere Länder tiefgreifend beeinflussen werde, da sie vor Herausforderungen der wirtschaftlichen Entwicklung stehen würden.

"Steigende Energie- und Lebensmittelpreise erschweren die Situation für alle Volkswirtschaften, sowohl die der Industrie- als auch die der Entwicklungsländer. Es ist schwierig, vor diesem Hintergrund optimistisch zu sein", sagte er.

Der Wissenschaftler betonte, dass auch die Türkei unter einer "Lungenentzündung" leiden werde, weil die US-Wirtschaft zu "husten" beginne.

"Jedes Mal, wenn die US-Notenbank die Zinsen anhebt, verliert die Türkei eine Menge Investitionskapital und -gelegenheiten. Die Türkei hat schon jetzt sehr schwerwiegende Probleme, Geldmittel und ausländische Ressourcen zu finden ... Auch die Investitionen innerhalb der Türkei gehen langsam zurück", sagte er.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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