Inflation in Deutschland erreicht Rekordwert von 7,9 Prozent im August - Xinhua | German.news.cn

Inflation in Deutschland erreicht Rekordwert von 7,9 Prozent im August

2022-09-15 14:23:20| German.news.cn
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Ein Mann betankt ein Fahrzeug an einer Tankstelle in Berlin, 5. September 2022. (Xinhua/Ren Pengfei)

BERLIN, 14. September (Xinhua) -- Die Inflation in Europas größter Volkswirtschaft Deutschland ist im August zum zweiten Mal in diesem Jahr auf ein Rekordniveau von 7,9 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit.

Staatliche Maßnahmen wie das günstige 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr und der Tankrabatt wirkten sich "leicht dämpfend" auf die Gesamtinflation aus, sagte Destatis-Präsident Georg Thiel. So verlangsamte sich der Preisanstieg im Verkehrssektor allmählich von 16,3 Prozent im Mai auf 3,7 Prozent im August.

Allerdings lief in der vergangenen Woche der Tankrabatt in Deutschland aus, und die Preise an den Zapfsäulen stiegen sofort an. Normalbenzin kostete 1,99 Euro pro Liter und war damit 21,6 Cent teurer als Ende August. Der Dieselpreis kletterte nach Angaben des ADAC um 8,2 Cent auf 2,16 Euro.

"Hauptursachen für die hohe Inflation sind nach wie vor Preiserhöhungen bei den Energieprodukten und bei Nahrungsmitteln", sagte Thiel. Während die Preise für Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahr um 16,6 Prozent gestiegen seien, hätten sich die Energiepreise mehr als viermal so stark erhöht wie die Inflationsrate und seien "trotz der Entlastungsmaßnahmen" um 35,6 Prozent gestiegen.

Ohne die Preissteigerungen bei Energie und Nahrungsmitteln läge die Verbraucherpreisinflation in Deutschland laut Destatis insgesamt um 4,4 Prozentpunkte niedriger.

Besonders hohe Preissteigerungen gab es bei Erdgas mit 83,8 Prozent, während sich die Preise für leichtes Heizöl mehr als verdoppelten. Bei den Nahrungsmitteln verzeichneten die Preise für Speisefette und Speiseöle sowie für Molkereiprodukte und Eier mit 44,5 Prozent beziehungsweise 26,8 Prozent die stärksten Anstiege.

Um die Auswirkungen der hohen Inflation auf Unternehmen und Verbraucher abzufedern, hat die Bundesregierung kürzlich Entlastungsmaßnahmen in Höhe von 65 Milliarden Euro angekündigt, womit sich die Inflationsmaßnahmen auf insgesamt 95 Milliarden Euro belaufen. Das Paket umfasst auch eine einmalige Zahlung, damit die Haushalte ihre Heizkosten im Winter bezahlen können.

Bundesfinanzminister Christian Lindner warnte letzte Woche, die hohe Inflation sei ein "Verarmungsprogramm für die Familien in der Mitte der Gesellschaft".

Das ifo Institut rechnet damit, dass die Inflation in Deutschland im Jahr 2023 weiter auf 9,3 Prozent ansteigen wird, wodurch die Realeinkommen stark sinken werden. Die Maßnahmen des jüngsten Entlastungspakets "dürften diesem Rückgang zwar etwas entgegenwirken, ihn aber bei weitem nicht ausgleichen", warnte das Institut am Montag.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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