Deutsche Automobilindustrie setzt Stellenabbau fort - Xinhua | German.news.cn

Deutsche Automobilindustrie setzt Stellenabbau fort

2022-09-17 14:46:00| German.news.cn
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Das Foto zeigt Fahrzeuge in einem Autohaus von Volkswagen in Berlin, 7. Mai 2020. (Foto von Binh Truong/Xinhua)

BERLIN, 16. September (Xinhua) -- Die deutsche Automobilindustrie baut weiter Arbeitsplätze ab. Im Juli sank die Zahl der Beschäftigten in der Branche laut offiziellen Angaben um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Obwohl die Gesamtzahl der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe seit sieben Monaten zunimmt, setzte die deutsche Automobilindustrie den bereits seit Mitte 2019 andauernden Stellenabbau fort, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.

"Der allgemeine Beschäftigungsrückgang in der Automobilindustrie begründet sich insbesondere in einem erneuten Rückgang bei den Beschäftigten der Zulieferindustrie", sagte eine Sprecherin des Branchenverbands VDA gegenüber Xinhua. Der Rückgang sei unter anderem auf die "ersten Auswirkungen der Transformation" zur Elektromobilität zurückzuführen.

Bis 2030 werde fast jedes zweite weltweit verkaufte Auto ein batterieelektrisches Fahrzeug (BEV) sein, so die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC (Deutschland). Der Wandel der Branche sei "in vollem Gange", sagte PwC.

Neben der Umstellung von Verbrennungs- auf Elektromotoren spielen laut der VDA-Sprecherin auch die aktuellen "herausfordernden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen eine Rolle". Dazu würden die COVID-19-Pandemie, anhaltende Versorgungsengpässe und hohe Erzeugerpreise zählen.

Im Juli stiegen die Erzeugerpreise in Europas größter Volkswirtschaft um 37,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nach Angaben von Destatis ist dies der stärkste Anstieg seit Beginn der Erhebung. Gleichzeitig haben sich die Energiepreise mehr als verdoppelt und waren weiterhin "hauptverantwortlich" für die Gesamtpreisentwicklung.

Die deutschen Automobilzulieferer erwägen daher laut einer aktuellen Branchenumfrage bereits Produktionsverlagerungen in andere Länder. Nur noch drei Prozent der Zulieferer planen, in Zukunft verstärkt in Deutschland zu investieren.

In der vergangenen Woche meldete der deutsche Autoinnenausstatter Dr. Schneider wegen der explodierenden Preise Insolvenz an. Das Unternehmen sei "trotz intensiver Sparmaßnahmen in eine Liquiditätskrise geraten", teilte Dr. Schneider mit.

Durch die Energiekrise werde die Situation der mittelständischen Unternehmen in der Automobilindustrie "immer dramatischer", sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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