Deutsche Umwelthilfe fordert Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung in der Energiekrise - Xinhua | German.news.cn

Deutsche Umwelthilfe fordert Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung in der Energiekrise

2022-09-28 15:24:10| German.news.cn
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BERLIN, 27. September (Xinhua) -- Deutschland sollte nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in diesem Jahr wegen der Energiekrise auf die traditionelle Weihnachtsbeleuchtung in Städten und Privathaushalten verzichten.

"In diesem Winter sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass sowohl auf die Weihnachtsbeleuchtung in Städten, als auch auf die der Häuser und Wohnungen verzichtet wird", sagte Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, am Montag dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Allein die Weihnachtsbeleuchtung in deutschen Privathaushalten verbrauche so viel Strom wie eine Stadt mit 400.000 Einwohnern in einem ganzen Jahr. Angesichts des Russland-Ukraine-Konflikts und der daraus resultierenden Energieknappheit sowie aus Gründen des Klimaschutzes "sollten wir einmal innehalten", sagte Resch.

Die Bundesregierung hat bereits mehrere Energiesparmaßnahmen beschlossen, um Stromausfälle und Gasknappheit im kommenden Winter zu vermeiden. So wurde die maximale Raumtemperatur in öffentlichen Gebäuden und an Arbeitsplätzen gesenkt. Denkmäler wie das Brandenburger Tor in Berlin werden nicht mehr beleuchtet.

Die Inflation in Europas größter Volkswirtschaft kletterte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im August auf ein Rekordniveau von 7,9 Prozent, getrieben durch die explodierenden Energiepreise. Diese stiegen demnach "trotz der Entlastungsmaßnahmen" mehr als viermal so schnell.

Privathaushalte in Deutschland sind nicht gesetzlich zur Absenkung der Raumtemperatur verpflichtet. Mietern steht es jedoch frei, die Raumtemperatur zu senken, solange keine Schäden am Gebäude verursacht werden. Klauseln in Mietverträgen, die Mindestraumtemperaturen vorschreiben, wurden ausgesetzt.

"Um eine Notsituation bei der Energieversorgung im Winter zu vermeiden, müssen Politik, Unternehmen und Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin zusammenarbeiten", erklärte die Bundesregierung bei der Verabschiedung der Maßnahmen. "Jede eingesparte Kilowattstunde, egal ob von öffentlichen Einrichtungen, von Bürgerinnen und Bürgern oder von der Wirtschaft, hilft."

Für die traditionsreichen Weihnachtsmärkte in Deutschland gibt es zwar bislang noch keine Regelungen, DUH-Chef Resch schlägt jedoch vor, dass Gemeinden und Städte jeweils nur einen beleuchteten Baum aufstellen sollten. "Hier bewusst zu verzichten, zu sparen und solidarisch zu sein, das könnte diese Weihnachtszeit sogar zu einer ganz besonderen machen.“

Die großen Kölner Weihnachtsmärkte, die regelmäßig Millionen Besucher aus aller Welt anziehen, haben bereits eine Reduzierung der Beleuchtung angekündigt. "Es soll so viel Energie wie möglich eingespart werden, um so einen Beitrag in der aktuellen Situation und zur Energiesicherheit zu leisten", erklärte die Stadt Köln letzte Woche.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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