Die Luftaufnahme zeigt eine Grundschule im Dorf Huawu der Gemeinde Xinren der Miao in der Stadt Qianxi in der Provinz Guizhou im Südwesten Chinas, 1. Juni 2022. (Xinhua/Ou Dongqu)
BRÜSSEL, 28. September (Xinhua) -- Leitung oder Führung sei das Wort, das die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) am besten beschreibe, sagte der belgische Agraringenieur Francois Serneels kürzlich in einem Interview mit Xinhua.
"Leitung bedeutet im Französischen zwei Dinge. Das eine ist die Linie oder das Ziel, das man erreichen will. Das andere ist das Management der Kräfte, die man in der Gruppe hat, um dieses Ziel zu erreichen", sagte Serneels, der für das Zentrum für Agrarwissenschaft und Agrarindustrie der Provinz Hainaut in Belgien (CARAH) arbeitet.
Serneels hat in den letzten 20 Jahren mit chinesischen Agrarwissenschaftlern und Landwirten zusammengearbeitet, um die Vernichtung von Kartoffelkulturen durch die Kraut- und Knollenfäule zu verhindern. Im Jahr 2018 wurde er von der chinesischen Regierung für seine umfassende Zusammenarbeit mit chinesischen Agrarwissenschaftlern ausgezeichnet und zu einem der 40 "einflussreichsten ausländischen Experten während 40 Jahren Reform und Öffnung Chinas" ernannt.
Die 1999 nach Serneels' Besuch in China begonnene Zusammenarbeit mit CARAH hat ein lokales System zur Vorbeugung von Mehltaukrankheiten in ein großes digitales System verwandelt, welches Millionen von Landwirten zugänglich ist.
Serneels zufolge hat die Zusammenarbeit mit China im Kartoffelanbau in den letzten 20 Jahren dazu beigetragen, dass Millionen von Hektar abgedeckt werden konnten, während die Tätigkeit von CARAH in Belgien nur einige tausend Hektar umfasst.
"Etwas, das ich an der chinesischen Entwicklungsstrategie sehr interessant finde, ist die Modellgröße einiger Projekte. Sie entwickeln Pilotprojekte in kleinem Maßstab. Sie probieren es ein paar Jahre lang aus, und wenn es funktioniert, dann erweitern sie es. Und das führt zu sehr guten Ergebnissen", sagte Serneels.
Nachdem er die Entwicklung der KPCh genau verfolgt hat, findet Serneels die Kommunistische Partei Chinas "gut und effizient".
Die KPCh gebe "eine ganz klare Richtung vor", ein klares Ziel, das von den meisten Menschen akzeptiert werde, was in den westlichen Ländern nicht der Fall sei, sagte Serneels.
Aus Serneels Sicht hat China erfolgreich "ein ehrbares Ziel" erreicht und Hunderte von Millionen Menschen aus der Armut befreit. Dies stehe in starkem Kontrast zur Unfähigkeit des Westens, überhaupt ein genaues Ziel zu erreichen.
"Wo wollen wir eigentlich hin? Wir sind uns nicht einig. Manche wollen nach links, manche nach rechts. Wir verlieren bei vielen Entscheidungen viel Zeit, und manchmal treffen wir dadurch auch falsche Entscheidungen", sagte Serneels und verwies auf die Zerrissenheit innerhalb westlicher Gesellschaften.
Seit 20 Jahren beobachtet Serneels die große Welle des Wandels in den Städten und ländlichen Gebieten Chinas aus nächster Nähe und ist von der Geschwindigkeit der Entwicklung in den vergangenen 40 Jahren der Reform und Öffnung überwältigt.
"Im Jahr 2000 brauchte man zwei Tage, um von Chongqing nach Wuxi (im Südwesten Chinas) zu gelangen. Wir fuhren einen Tag lang mit dem Boot auf dem Jangtse-Fluss. Und dann brauchte man mehrere Stunden mit dem Jeep auf Bergstraßen. Jetzt dauert die Fahrt über die Autobahn nur noch sechs Stunden", sagte Serneels.
Serneels und seine Kollegen von CARAH planen zurzeit ein trilaterales Projekt, an dem Belgien, China und Südafrika beteiligt sind.
"Wir konzentrieren uns nicht nur auf den Ertrag an Kartoffeln. Wir versuchen, den Ertrag zu verbessern und dabei keine Probleme für die menschliche Gesundheit zu schaffen. Außerdem wollen wir die biologische Vielfalt nicht beeinträchtigen und die Auswirkungen des Klimawandels verringern", sagte Serneels.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
