Große Hoffnungen bei G20 und APEC auf mehr Solidarität in stürmischen Zeiten - Xinhua | German.news.cn

Große Hoffnungen bei G20 und APEC auf mehr Solidarität in stürmischen Zeiten

2022-11-17 14:24:01| German.news.cn
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Das Foto zeigt das Logo des bevorstehenden 17. Gipfeltreffens der Gruppe der Zwanzig (G20) vor dem Apurva Kempinski, dem Hauptaustragungsort des Gipfels auf Bali in Indonesien, 12. November 2022. (Xinhua/Wang Yiliang)

BERLIN, 16. November (Xinhua) -- Während sich die Staats- und Regierungschefs der Welt in dieser Woche in Südostasien zu zwei hochrangigen globalen Treffen versammeln, erwartet die internationale Gemeinschaft von ihnen, dass sie ihre Weisheit vereinen und ihre Bemühungen verstärken, um eine Vielzahl dringender gemeinsamer Herausforderungen zu bewältigen und einen Weg zu einer weltweiten Erholung und einer gemeinsamen Entwicklung zu finden.

Das 17. Gipfeltreffen der Gruppe der Zwanzig (G20) wird am Dienstag und Mittwoch auf der indonesischen Ferieninsel Bali abgehalten. Im Anschluss daran findet der 29. Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) in der thailändischen Hauptstadt Bangkok statt.

Angesichts sich überschneidender Krisen wie der anhaltenden COVID-19-Pandemie, sich verschärfender geopolitischer Spannungen, einer fragilen Weltwirtschaft und zunehmender Klimaprobleme werden die Konsensbildung und die Verbesserung der Koordinierung zwischen den Ländern, insbesondere zwischen den großen Volkswirtschaften der Welt, zur Lenkung der weltweiten Bemühungen im Mittelpunkt der beiden Treffen stehen. Gleichzeitig besteht ein dringender Bedarf nach einer robusten, gut organisierten und ausgewogenen kollektiven Antwort der Welt auf diese Herausforderungen.

Um die Schwierigkeiten zu überwinden, müssen die Mitglieder der G20 und der APEC nach Ansicht von Experten zusammenarbeiten, um wirksame Lösungen zu finden, und gemeinsame Maßnahmen zur Förderung der Zusammenarbeit ergreifen. Darüber hinaus erhofft man sich eine größere und positivere Rolle Chinas bei der Verwirklichung einer starken, nachhaltigen, inklusiven und ausgewogenen globalen Entwicklung.

SOLIDARITÄT IST NÖTIGER ALS JEMALS ZUVOR

Auf dem ganzen Planeten breitet sich das Coronavirus weiterhin aus, während die Weltwirtschaft auf eine mögliche tiefe Rezession zusteuert. Schlimmer noch, die Welt erlebt ein zunehmendes Bestreben nach der Bildung exklusiver Blöcke, lautstarke Forderungen nach Abkopplung und das Schüren von Konfrontationen, die die globale Solidarität massiv untergraben und die internationale Zusammenarbeit behindert haben.

Der ehemalige japanische Premierminister Yukio Hatoyama sagte kürzlich in einem Interview mit Xinhua, die Welt stehe heute vor noch nie dagewesenen Schwierigkeiten, und das Schicksal der Länder weltweit sei miteinander verbunden, wobei eine Krise in einem Land Auswirkungen auf andere Länder habe.

In diesem kritischen Moment müssen die Mitglieder der G20 und der APEC, beides wichtige Plattformen für die internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit, die beiden Treffen als Gelegenheit nutzen, um Differenzen zu überbrücken, die Kommunikation zu verbessern, einen globalen Konsens zu schließen und an einem Strang zu ziehen.

Um die Herausforderungen besser bewältigen zu können, sind die Mitglieder aufgefordert, gemeinsame Maßnahmen zu ergreifen, um die Global Governance zu verbessern, die Koordinierung in Bereichen wie der Pandemiebekämpfung, der makroökonomischen Politik, der Förderung von Handel und Investitionen sowie dem Klimawandel zu verstärken und das globale Wirtschaftssystem stabil zu halten.

Die G20, die sich aus den großen Industrie- und Schwellenländern der Welt zusammensetzt und mehr als 80 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts, mehr als 75 Prozent des Welthandels und etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung repräsentiert, muss die Führungsrolle und mehr Verantwortung übernehmen, so wie sie es nach der Finanzkrise 2008 getan hat.

"Heute brauchen wir die internationale Kooperation an all diesen Fronten mehr als jemals zuvor, aber die internationale Kooperation ist Mangelware", sagte Peter Drysdale, Leiter des East Asian Bureau of Economic Research an der Australian National University.

Es sei von großer Bedeutung, geopolitische Spannungen zu überwinden und bei wichtigen Themen zusammenzuarbeiten, um die internationale Wirtschaft und die internationale Politik zu stabilisieren, so Drysdale.

ENTWICKLUNGSORIENTIERTER WEG ZUR ERHOLUNG

Im Oktober warnte Weltbankpräsident David Malpass, dass die Weltwirtschaft "gefährlich nahe" an einer Rezession stehe, während die Inflation erhöht bleibe, die Zinssätze stiegen und die Entwicklungsländer mit einer wachsenden Schuldenlast konfrontiert seien. Dabei wies Malpass darauf hin, dass die Organisation ihre globale Wachstumsprognose für 2023 von 3 Prozent auf 1,9 Prozent gesenkt habe.

Laut Beobachtern sollte eine kollektive Lösung der globalen Probleme angesichts der anhaltenden Todesfälle durch die COVID-19-Pandemie, die die Weltwirtschaft belastet, die wirtschaftliche Erholung und Entwicklung in den Vordergrund stellen, wozu auch offener Handel und Investitionen, Infrastruktur und Green Finance gehören.

Der G20-Gipfel auf Bali, der unter dem Motto "Recover Together, Recover Stronger" steht, wird sich auf die Stärkung der globalen Gesundheitsarchitektur, die Beschleunigung einer nachhaltigen Energiewende und die Förderung der digitalen Transformation konzentrieren. Er zielt darauf ab, die wachsende Entwicklungslücke zwischen reichen und armen Ländern zu schließen.

Eine solche Priorität liegt auch auf dem Tisch der Volkswirtschaften der APEC. Laut Rebecca Sta Maria, Exekutivdirektorin des APEC-Sekretariats, sind eine tiefgreifende wirtschaftliche Integration, Strukturreformen, Geschlossenheit bei der Regulierung und die Digitalisierung Schlüsselbereiche, auf die sich die APEC im Laufe der Jahre konzentriert hat und die der Region helfen können, diese schwierige Zeit zu überstehen.

In den letzten Jahrzehnten haben die Länder in der Region Asien-Pazifik ihre Kräfte gebündelt, um die Zusammenarbeit auszubauen und die Integration in der Region zu fördern, was die Region zum dynamischsten und vielversprechendsten Wirtschaftsraum der Welt gemacht hat. Sie haben eine auf den Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) ausgerichtete Plattform für die regionale Zusammenarbeit geschaffen, die Regionale Umfassende Wirtschaftspartnerschaft (RCEP) ins Leben gerufen und arbeiten auf das Ziel einer Freihandelszone in der Region Asien-Pazifik hin.

Die RCEP bietet den Mitgliedsländern durch Zollvergünstigungen und Handelserleichterungen seit dem Inkrafttreten am 1. Januar zunehmend bedeutende Vorteile. Chinas Handel mit anderen RCEP-Mitgliedern hat laut offiziellen Daten in den ersten acht Monaten rund 1,2 Billionen US-Dollar erreicht, was 30,5 Prozent des gesamten chinesischen Außenhandels ausmacht.

China hat sich seit seinem Beitritt zur APEC vor 31 Jahren entschlossen für regionale Partnerschaften sowie für freien Handel und Investitionen eingesetzt und damit einen wichtigen Beitrag zu einem multilateralen Handelssystem und einer offenen Weltwirtschaft geleistet.

Ky Sereyvath, Generaldirektor des Instituts für Chinastudien an der Royal Academy of Cambodia, sagte, China sei der Stabilisator der globalen Wertschöpfungsketten und habe die Früchte der Entwicklung immer mit dem Rest der Welt geteilt. "Es wird wesentlich dazu beitragen, die Erholung der Weltwirtschaft von der Pandemie zu beschleunigen", fügte der Ökonom hinzu.

NIEMAND WIRD ZURÜCKGELASSEN

Die anhaltende Pandemie hat zu zahlreichen Krisen in der Welt geführt, insbesondere in den Entwicklungsländern. Im Juli erklärte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in einem Bericht, dass die Zahl der Menschen, die an Hunger leiden, im Jahr 2021 um 46 Millionen auf 828 Millionen angestiegen ist, was die internationale Gemeinschaft weiter von der Umsetzung der Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung entfernt.

In diesem Zusammenhang muss die Weltgemeinschaft eng zusammenarbeiten, um die Kooperation in Bereichen wie Ernährungssicherheit, Maßnahmen und Impfstoffe gegen COVID-19 sowie bei der Bekämpfung der Armut zu verstärken. Die fortgeschrittenen Länder sollten ihre Versprechen zur Entwicklungshilfe für Entwicklungsländer einhalten, um die globale Entwicklung ausgewogener und inklusiver zu gestalten.

In den letzten Jahren hat China erhebliche Arbeit geleistet, um die Entwicklung armer Länder in Gang zu bringen. Es hat seine Versprechen erfüllt, indem es zur Verbesserung der Infrastruktur in diesen Ländern beigetragen, Wissen und Technologien mit den Lokalbevölkerungen geteilt und Unterstützung bei der Pandemiebekämpfung wie etwa durch Masken und Impfstoffe geleistet hat. Darüber hinaus hat China eine Reihe von Vorschlägen wie die "Gürtel und Straße"-Initiative (BRI) und die Globale Entwicklungsinitiative unterbreitet, um Partnerschaften zu stärken, die Vernetzung zu fördern und die gemeinsame Entwicklung voranzubringen.

Aus einem Bericht der Weltbank geht hervor, dass die "Gürtel und Straße"-Initiative dazu beitragen könnte, weltweit 7,6 Millionen Menschen aus extremer Armut und 32 Millionen Menschen aus moderater Armut zu befreien und den Handel um 2,8 bis 9,7 Prozent für die teilnehmenden Länder und zwischen 1,7 und 6,2 Prozent für die Welt zu steigern.

Angesichts der vielfältigen und komplexen Herausforderungen wird erwartet, dass die Treffen der G20 und der APEC zu substanziellen Ergebnissen führen, die den Entwicklungsländern und den weniger entwickelten Ländern und Regionen spürbare Vorteile bringen und das Vertrauen in die weltweite Erholung stärken werden.

Airlangga Hartarto, Indonesiens koordinierender Minister für Wirtschaftsangelegenheiten, erklärte, dass die diesjährige G20-Präsidentschaft des Landes der Stärkung des multilateralen Systems und effektiver globaler Partnerschaften diene, um zu gewährleisten, dass die Weltwirtschaft offen, fair und zum gegenseitigen Nutzen bleibe und niemand zurückgelassen werde, insbesondere nicht die Armen und Schwachen.

"Wie wir aus den Erfahrungen mit der COVID-19-Pandemie gelernt haben, ist niemand sicher, solange nicht alle sicher sind", sagte Koh King Kee, Präsident des Center for New Inclusive Asia, einer Denkfabrik aus Malaysia, und forderte die Industrieländer auf, gefährdete Länder bei der Überwindung ihrer mangelnden Kapazitäten und beim Aufbau der erforderlichen Infrastruktur zu unterstützen, um künftige gesundheitliche Herausforderungen zu bewältigen.

Um den globalen Zugang zu erschwinglichen und sauberen Technologien zu beschleunigen, strebt Indonesien laut Bambang Suryono, dem Vorsitzenden des indonesischen Thinktanks Asia Innovation Study Center, eine inkusivere globale Wirtschaftserholung an, insbesondere durch die Digitalisierung von Kleinunternehmen, die Ausweitung der finanziellen Inklusion und die Förderung von Zusammenarbeit in der Innovation sowie im Wissens- und Technologietransfer.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)