Die Eröffnungssitzung der ersten Tagung des 14. Nationalen Volkskongresses (NVK) findet in der Großen Halle des Volkes in Chinas Hauptstadt Beijing statt, 5. März 2023. (Xinhua/Yue Yuewei)
BEIJING, 6. März (Xinhua) -- Chinas jährlicher Verteidigungshaushalt wird laut einem Haushaltsentwurf mit einem Anstieg von 7,2 Prozent im Jahr 2023 das achte Jahr in Folge ein einstelliges Wachstum aufweisen.
Die geplanten Verteidigungsausgaben der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt werden sich in diesem Jahr auf 1,5537 Billionen Yuan (etwa 224,79 Milliarden US-Dollar) belaufen, heißt es in dem Bericht über den Entwurf des zentralen und lokalen Haushalts, der am Sonntag der laufenden Tagung der chinesischen Gesetzgebung vorgelegt wurde.
Im vergangenen Jahr lag der Anstieg der Verteidigungsausgaben bei 7,1 Prozent.
Chinas Militärausgaben stehen seit langem im Zentrum der westlichen Aufmerksamkeit, und die so genannte "chinesische Bedrohung" wurde nahezu jedes Jahr hervorgehoben.
Die Erhöhung des chinesischen Verteidigungshaushalts sei "angemessen und vernünftig", erklärte Wang Chao, Sprecher der ersten Tagung des 14. Nationalen Volkskongresses am Samstag vor Reportern. Das Wachstum sei notwendig, damit China den komplexen Sicherheitsherausforderungen begegnen und seiner Verantwortung als großes Land gerecht werden könne.
China verfolgt eine nationale Verteidigungspolitik, die auf Verteidigung ausgerichtet ist. China hat mehrfach betont, dass es unabhängig von der Höhe der Verteidigungsausgaben und der Modernisierung seiner Streitkräfte niemals nach Hegemonie, Expansion oder einer Einflusssphäre streben wird.
Dies steht in krassem Gegensatz zu den USA, die derzeit rund 800 Militärstützpunkte im Ausland unterhalten und 173.000 Soldaten in 159 Ländern stationiert haben.
In den letzten Jahren machte das durchschnittliche jährliche Militärbudget der USA mehr als 40 Prozent des weltweiten Gesamtbudgets aus, mehr als das der 15 nachfolgenden Länder zusammen.
Chinas Verteidigungshaushalt beträgt etwa ein Viertel des Verteidigungshaushalts der USA, der sich im Jahr 2023 auf rund 858 Milliarden US-Dollar beläuft.
Bezogen auf den Pro-Kopf-Betrag entsprechen die Verteidigungsausgaben Chinas nur einem Sechzehntel der Ausgaben der USA.
Die Verteidigungsausgaben würden auf der Grundlage einer Gesamtbetrachtung der Notwendigkeit des Aufbaus von Verteidigungsanlagen und des wirtschaftlichen Entwicklungsniveaus eines Landes festgelegt, sagte Wang. Der Anteil der chinesischen Verteidigungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt, der unter dem Weltdurchschnitt liege, sei über viele Jahre hinweg im Wesentlichen stabil geblieben.
"Chinas Zukunft ist eng mit der Zukunft der ganzen Welt verflochten. Chinas militärische Modernisierung wird für kein Land eine Bedrohung darstellen. Im Gegenteil, sie wird nur eine positive Kraft für die Sicherung der regionalen Stabilität und des Weltfriedens sein", sagte Wang.
China ist ein bedeutender Beitragszahler zum UN-Friedensbudget und leistet den größten Truppenbeitrag unter den ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats. In den letzten drei Jahrzehnten hat China mehr als 50.000 Soldaten in Friedensmissionen entsandt.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
