BERLIN, 14. März (Xinhua) -- Streiks von Beschäftigten des öffentlichen Dienstes sowie von Boden- und Flugkontrollpersonal an vier großen deutschen Flughäfen haben den Flugverkehr im Norden des Landes am Montag nahezu zum Erliegen gebracht.
Insgesamt wurden 351 Flüge gestrichen, wovon bis zu 100.000 Passagiere betroffen waren. Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) kritisierte, dass die Streiks sehr kurzfristig angekündigt worden seien und die Reisenden daher kaum die Möglichkeit gehabt hätten, nach Alternativen zu suchen.
"Flughäfen gehören zur kritischen Infrastruktur und müssen vor Streikeskalationen geschützt werden", sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel gegenüber Xinhua. "Ganztägige Streiks, die mehrere deutsche Metropolregionen vom internationalen Luftverkehr abschneiden, haben längst nichts mehr mit Warnstreiks zu tun."
Allein am Flughafen Berlin Brandenburg wurden 200 Abflüge gestrichen, von denen 27.000 Passagiere betroffen waren. In Hamburg wurden alle 123 Abflüge gestrichen, in Hannover und Bremen gab es gar keine An- und Abflüge.
Deutsche Flughäfen, waren im Februar bereits zweimal von massiven Streiks betroffen, darunter auch zwei der größten, Frankfurt und Düsseldorf. Die Gewerkschaft Ver.di fordert für alle 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes eine monatliche Lohnerhöhung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro im Monat.
Die Arbeitgeber haben bisher lediglich eine Lohnerhöhung von fünf Prozent in zwei Schritten sowie eine steuerfreie Einmalzahlung von 2.500 Euro angeboten.
Obwohl die Flughäfen des Landes weniger als zwei Prozent der Beschäftigten im öffentlichen Dienst ausmachen, "missbraucht" Ver.di sie als "öffentlichkeitswirksame Bühne", um Forderungen durchzusetzen, so Beisel.
Reisende in Europas größter Volkswirtschaft müssen in den kommenden Wochen mit weiteren Verkehrsbehinderungen rechnen. Nach einem Bericht der Bild-Zeitung plant die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) gemeinsam mit Ver.di für Ende März einen Streik.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
