BERLIN, 28. März (Xinhua) -- Bundesweite Streiks haben am Montag den Zug-, Bus- und Flugverkehr in Deutschland nahezu zum Erliegen gebracht und Millionen von Reisenden beeinträchtigt. Auch der Güterverkehr war stark beeinträchtigt.
Alle großen Flughäfen in Europas größter Volkswirtschaft waren von den Streiks betroffen, mit Ausnahme von Berlin. Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) waren rund 380.000 Geschäfts- und Privatreisende von gestrichenen oder stark verspäteten Flügen betroffen.
Der Fernverkehr der Bahn kam komplett zum Erliegen, nur einige wenige Regionalzüge fuhren. Auch die Wasserstraßen und Häfen des Landes sowie das Autobahnnetz waren betroffen.
Angesichts von Rekordinflation, die die Reallöhne drückt, streikten die Beschäftigten des öffentlichen Nahverkehrs in sieben Bundesländern.
"Mit dem Streiktag im Verkehrsbereich soll den Arbeitgebern noch einmal unmissverständlich klargemacht werden, dass die Beschäftigten eindeutig hinter unseren Forderungen stehen", sagte Verdi-Chef Frank Werneke am Montag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Verdi hatte gemeinsam mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zu dem Streik aufgerufen.
Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes fordern 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro zusätzlich pro Monat. Parallel zu den Streiks am Montag lief die dritte und voraussichtlich letzte Tarifrunde an.
"Dass die Streiks mittlerweile flächendeckend und in einer solchen Intensität erfolgen, kann ich nicht nachvollziehen – die Gewerkschaften überziehen", sagte Karin Welge, Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), letzte Woche.
Das aktuelle Angebot der öffentlichen Arbeitgeber sieht eine fünfprozentige Lohnerhöhung in zwei Stufen sowie eine steuerfreie Einmalzahlung von 2.500 Euro vor. Nun seien die Gewerkschaften "am Zug, sich im Sinne eines Kompromisses zu bewegen", so Welge.
Seit Wochen kommt es in Teilen Deutschlands immer wieder zu Streiks im öffentlichen Dienst. Mit Tausenden von gestrichenen Flügen waren die Flughäfen besonders betroffen, obwohl sie nur einen kleinen Teil der Beschäftigten ausmachen.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
