Die Luftaufnahme zeigt die von der China Road & Bridge Corporation gebauten Straßen im kirgisischen Bischkek, 11. August 2018. (Xinhua/Zhang Ruoxuan)
"Die Nord-Süd-Straße dient bereits als wichtiges Bindeglied für die Zusammenarbeit zwischen Ländern und den internationalen Handel, vor allem zwischen China, Kirgisistan, Kasachstan und Russland. Dank der Initiative ist das Handelsvolumen zwischen Kirgisistan und China in den letzten zehn Jahren jedes Jahr gestiegen", sagte Sherdali Baktygulov, ein Experte des Nationalen Instituts für Strategische Studien der Kirgisischen Republik.
BISCHKEK, 15. Mai (Xinhua) -- Eine neue Schnellstraße, die von China im Rahmen der "Gürtel und Straße"-Initiative (BRI) gebaut wurde, wird laut kirgisischen Fachleuten nicht nur Kirgisistan bei der wirtschaftlichen Entwicklung helfen, indem sie die Straßenverbindungen verbessert, sondern auch internationale Verkehrskorridore schaffen, die das Wachstum in ganz Zentralasien fördern werden.
Tagai Alimbaev, Spezialist für Projektüberwachung und Öffentlichkeitsarbeit der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) im kirgisischen Verkehrsministerium, wies kürzlich in einem Interview mit Xinhua auf die strategische Bedeutung der 433 Kilometer langen Schnellstraße für die Entwicklung Kirgisistans hin.
Da derzeit nur die Schnellstraße Bischkek-Osch die nördlichen und südlichen Teile des Landes verbindet, wird laut Alimbaev der Bau einer zusätzlichen Schnellstraße sowohl wirtschaftliche als auch soziale Wachstumschancen für alle Regionen entlang der Strecke schaffen.
"Darüber hinaus wird die Nord-Süd-Schnellstraße Möglichkeiten für den Bau von Wasserkraftwerken und die Erschließung von Bergwerken und Lagerstätten in abgelegenen Bergregionen eröffnen", so Alimbaev.
Der Bau der Straße ist in drei Abschnitte unterteilt, von denen zwei von der China Road and Bridge Corporation bereits abgeschlossen wurden. Der dritte Abschnitt befindet sich im Bau.
Nach der Fertigstellung des Projekts wird die Nord-Süd-Schnellstraße zur Hauptverkehrsader zwischen dem Norden und dem Süden Kirgisistans und zu einem wichtigen internationalen Verkehrsweg in Zentralasien werden.
"Das heißt, wir haben bereits konkrete Ergebnisse aus der Zusammenarbeit im Rahmen des BRI-Projekts. Solche Projekte werden der wirtschaftlichen Entwicklung Kirgisistans helfen und internationale Verkehrskorridore schaffen, die das Wachstum in ganz Zentralasien fördern werden", sagte Alimbaev.
Außerdem erinnerte Alimbaev daran, dass im Rahmen der "Gürtel und Straße"-Initiative der Bau weiterer Strecken geplant sei, wie etwa die Eisenbahnlinie China-Kirgisistan-Usbekistan, die den Ländern der Region Zentralasien einen wirtschaftlichen Durchbruch ermöglichen werde.
Alimbaev wies darauf hin, dass positive Beziehungen zwischen Ländern und Handel immer zu gegenseitigem Wachstum führen würden.
Diese Meinung vertritt auch Sherdali Baktygulov, ein Experte des Nationalen Instituts für Strategische Studien der Kirgisischen Republik.
"Die Nord-Süd-Straße dient bereits als wichtiges Bindeglied für die Zusammenarbeit zwischen Ländern und den internationalen Handel, vor allem zwischen China, Kirgisistan, Kasachstan und Russland. Dank der Initiative ist das Handelsvolumen zwischen Kirgisistan und China in den letzten zehn Jahren jedes Jahr gestiegen", sagte Baktygulov.
Wie der Experte betonte, sei die Nord-Süd-Straße doppelt so lang wie die bestehende Schnellstraße Bischkek-Osch, die die beiden Teile Kirgisistans miteinander verbindet. Das ermögliche es, die Kosten für den Transport von Waren aus China vom nördlichen Teil Kirgisistans in den Süden und dann nach Usbekistan und Tadschikistan zu halbieren.
Dank der "Gürtel und Straße"-Initiative und der Straßenverkehrskorridore, die in den zentralasiatischen Ländern existieren, würden sehr vorteilhafte Beziehungen zwischen Kirgisistan, Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan und Turkmenistan sowie ihrem großen Handelspartner China aufgebaut, sagte Baktygulov.
"Und für Kirgisistan ist dies ein Zugang zu den Seewegen durch China. Die Versendung von Waren durch das Gebiet der zentralasiatischen Länder nach Südeuropa, in die Türkei und den Iran ist nicht nur für China wichtig, sondern auch für die Länder Zentralasiens, die ihre Waren über chinesische Häfen in die Länder Südostasiens liefern wollen", sagte Baktygulov.
Das Ziel sei die Stärkung der politischen, finanziellen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit sowie des zwischenmenschlichen Austauschs zwischen den an der Initiative beteiligten Ländern, sagte Baktygulov.
Derzeit studieren laut Baktygulov mehr als 5.000 kirgisische Staatsbürger an chinesischen Universitäten.
"Dieser Indikator zeigt, dass China als guter Nachbar angesehen wird, dessen Absichten darauf abzielen, die Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen den Ländern zu stärken. Wenn wir über die BRI sprechen, müssen wir daher nicht nur die wirtschaftlichen Auswirkungen bewerten, sondern auch das Fundament, das für die langfristige Zusammenarbeit zwischen Ländern und Völkern gelegt wird", so der Experte.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)