Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping und seine Frau Peng Liyuan posieren für ein Gruppenfoto mit Gästen vor dem Ziyun-Turm in Xi'an in der Provinz Shaanxi im Nordwesten Chinas, 18. Mai 2023. (Xinhua/Ding Haitao)
XI'AN, 19. Mai (Xinhua) -- Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping und seine Frau Peng Liyuan gaben am Donnerstagabend ein Willkommensbankett für die Gäste, die sich in Xi'an, dem historischen Ausgangspunkt der antiken Seidenstraße, versammelt hatten, um am wegweisenden China-Zentralasien-Gipfel teilzunehmen.
Das Gipfeltreffen, das von Donnerstag bis Freitag stattfindet, ist das erste persönliche Treffen zwischen den Staatsoberhäuptern Chinas und fünf zentralasiatischer Länder, seit China vor 31 Jahren diplomatische Beziehungen zu diesen Ländern aufgenommen hat.
Am Mittwoch und Donnerstag fanden Treffen oder Gespräche zwischen Xi und dem kasachischen Präsidenten Kassym-Jomart Tokayev, dem tadschikischen Präsidenten Emomali Rahmon, dem kirgisischen Präsidenten Sadyr Japarov, dem usbekischen Präsidenten Shavkat Mirziyoyev und dem turkmenischen Präsidenten Serdar Berdimuhamedov statt.
Japarov und Mirziyoyev wurden auf ihrer China-Reise von ihren Ehefrauen begleitet.
Xi gab für sie am Donnerstagabend ein Bankett im Ziyun-Turm, auf Englisch "purple cloud tower". Das von roten Laternen beleuchtete Gebäude befindet sich in Tang Paradise, einem auf dem Gelände der originalen Überreste eines kaiserlichen Gartens aus der Tang-Dynastie (618-907) gelegenen Komplex.
"Seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen haben China und die zentralasiatischen Länder eine außergewöhnliche Reise hinter sich und Erfolge erzielt, die die Welt beeindruckt haben", sagte Xi in seiner Ansprache auf dem Bankett.
Trotz der veränderten internationalen Umstände hätten China und die zentralasiatischen Länder einander immer respektiert, gute Nachbarschaft genossen, partnerschaftlich zum gegenseitigen Nutzen gearbeitet und kontinuierlich historische Fortschritte bei der Verbesserung der Beziehungen erzielt, fügte Xi hinzu.
China und die zentralasiatischen Länder hätten dem Frieden und der Entwicklung in der Region positive Energie verliehen und neue Beiträge zum Aufbau einer Schicksalsgemeinschaft der Menschheit geleistet, so Xi.
Die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen China und Zentralasien sei eine strategische Entscheidung der Führungskräfte dieser Generation, die dem vorherrschenden Trend in der Welt und den Erwartungen der Menschen entspreche.
KULTURELLES FEST
Der Ziyun-Turm ist Chinas größte Rekonstruktion eines architektonischen Relikts. Er ist eines von unzähligen Gebäuden, die den architektonischen Stil des antiken Chinas in Xi'an widerspiegeln.
Die vor mehr als 3.100 Jahren gegründete Stadt Xi'an diente in der chinesischen Geschichte 13 Dynastien als Hauptstadt, darunter auch der Tang-Dynastie. Damals war die Stadt unter dem Namen Chang'an bekannt.
Während ihrer Blütezeit in der Tang-Dynastie zog die Stadt eine große Anzahl ausländischer Kaufleute, Gesandter und Studenten an. Viele von ihnen stammten aus den heutigen zentralasiatischen Ländern.
Xi'an ist auch der Ort, von dem aus der chinesische Gesandte Zhang Qian vor mehr als 2.100 Jahren zweimal in Friedens- und Freundschaftsmissionen nach Zentralasien gesandt wurde und damit die Seidenstraße begründete, die Ost und West, Asien und Europa miteinander verband.
In den vergangenen Jahrtausenden hätten die Menschen in China und Zentralasien den Glanz der antiken Seidenstraße bewahrt und ein großartiges Kapitel in der Geschichte des Austauschs zwischen den Zivilisationen geschrieben, sagte Xi.
Xi schlug 2013 in Kasachstan den Bau eines "Wirtschaftsgürtels entlang der Seidenstraße" vor, der zusammen mit dem Vorschlag der maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts schließlich zur "Gürtel und Straße"-Initiative (BRI) wurde.
In den letzten zehn Jahren haben die zentralasiatischen Länder bei der Förderung der "Gürtel und Straße"-Initiative Pionierarbeit geleistet und die Region zu einem Beispiel für eine qualitativ hochwertige Entwicklung der Initiative gemacht.
Xi sagte, der China-Zentralasien-Gipfel werde eine neue Ära der Beziehungen zwischen China und Zentralasien einläuten.
Dem Bankett ging eine Willkommenszeremonie voraus, bei der die traditionelle Etikette zur Begrüßung der Gäste eingehalten wurde.
Unter den Klängen von Trommeln öffneten sich drei goldene Tore des Ziyun-Turms.
"Wenn du einen Freund in der Ferne hast, der dein Herz kennt, kann die Entfernung euch nicht trennen." Begleitet von der Rezitation des traditionellen chinesischen Gedichts in chinesischer und russischer Sprache führten Tänzer den Bayi auf, einen berühmten zeremoniellen Tanz im alten China.
Nach dem Bankett verfolgten Xi, Peng und die Gäste eine künstlerische Performance, mit der das Jahr der Kultur und Kunst der Völker Chinas und Zentralasiens sowie das chinesisch-zentralasiatische Jugendkunstfestival eröffnet wurde.
Tänzer in Kostümen von Terrakotta-Kriegern marschierten im Takt der Trommeln, während eine andere Gruppe von Tänzern mit dem traditionellen chinesischen Instrument Pipa in der Hand Sprünge und Drehungen vollführte. Diese spiegelten die Wandbilder in Dunhuang wider, einer berühmten Stadt an der Seidenstraße in der nordwestchinesischen Provinz Gansu und Ort des UNESCO-Welterbes Mogao-Grotten.
Bei der Gala erklangen zudem klassische Lieder aus den fünf zentralasiatischen Ländern.
Die zentralasiatischen Länder seien herzlich eingeladen, in den "Schnellzug" der chinesischen Entwicklung einzusteigen, sagte Xi auf dem Bankett und rief dazu auf, gemeinsam nach noch besseren Perspektiven für die Zusammenarbeit zwischen China und Zentralasien zu streben.
Die hohen chinesischen Beamten Cai Qi, Wang Yi und Qin Gang nahmen ebenfalls an den Veranstaltungen teil.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
