Das Foto zeigt Mitarbeiter bei einem Auftritt auf der Bühne zur Feier des 20-jährigen Bestehens von BMW Brilliance Automotive Ltd. (BBA), dem Joint Venture der BMW Group in China, während einer Pressekonferenz in Shenyang in der Provinz Liaoning im Nordosten Chinas, 18. Mai 2023. (Xinhua/Yang Qing)
SHENYANG, 24. Mai (Xinhua) -- Liu Yifang, ein Einwohner von Shenyang in der nordostchinesischen Provinz Liaoning, tauschte 2012 seinen Kleinwagen gegen eine BMW-Limousine aus, weil er der Ansicht war, dass die deutsche Marke für eine größere Zahl chinesischer Familien erschwinglich geworden war.
Der Angestellte eines mit ausländischen Geldern finanzierten Unternehmens mit einem jährlichen Familieneinkommen von mehr als 300.000 Yuan (etwa 42.718 US-Dollar) gilt als Angehöriger von Chinas schnell wachsender Verbrauchergruppe mit mittlerem Einkommen.
Marken wie BMW und Tesla, die früher als Luxusgüter galten, haben bei den chinesischen Verbrauchern an Beliebtheit gewonnen, da sie den Bedürfnissen der Verbraucher nach Verbesserung der Konsumqualität entsprechen.
BMW hat Chinas Entwicklung zum aktivsten Automobilhersteller und -markt der Welt miterlebt. Die Hauptkundengruppe des Unternehmens hat sich von Firmenkunden zu normalen chinesischen Familien verlagert.
Vor zwanzig Jahren, als das Unternehmen seine ersten Schritte in China unternahm, hatte die Automobilindustrie des Landes gerade ihren Aufschwung begonnen und Produktion und Absatz überstiegen zum ersten Mal vier Millionen Fahrzeuge.
Damals verfolgte BMW eine Strategie der geringfügigen Investitionen und mietete Produktionslinien bei der chinesischen Brilliance Auto Group. Heute hat die BMW Group in China ihre weltweit größte Produktionsbasis aufgebaut und ihr größtes Netzwerk für Forschung, Entwicklung und Innovation außerhalb Deutschlands etabliert.
"In den 20 Jahren haben wir uns hier in Shenyang zu einer bedeutenden Produktionsstätte entwickelt, dem größten Produktionsstandort weltweit", sagte Milan Nedeljkovic, Mitglied des Vorstands der BMW AG, in einem Interview mit Xinhua anlässlich der Feierlichkeiten der BMW Group am 18. Mai zum 20-jährigen Bestehen ihres Joint Ventures in China, der BMW Brilliance Automotive Ltd. (BBA).
BMW Brilliance Automotive habe im vergangenen Jahr zwei bedeutende Erweiterungen der Produktionsstätten Dadong und Tiexi in Shenyang vorgenommen und baue darauf aufbauend die Elektromobilitätsflotte des iX3 aus, der lokal für den internationalen Markt produziert werde, sagte Nedeljkovic.
Mit Stand Februar dieses Jahres hat BBA bereits fünf Millionen Fahrzeuge ausgeliefert.
An Liang, Abschnittsleiter im BBA-Werk Dadong, erinnerte sich daran, dass es bei seinem Arbeitsantritt im Jahr 2003 nur wenige Roboter in der Fabrik gab. "Jetzt gibt es in fast jedem Produktionsschritt des Werks Roboter."
Im Jahr 2022 lieferte BMW 41.886 reine Elektrofahrzeuge auf dem chinesischen Markt aus, 91,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
Nach Aussage von Jochen Goller, Präsident und CEO von BMW China, wird BMW in diesem Jahr alles daransetzen, die Elektromobilität voranzutreiben und elf rein elektrische Modelle für chinesische Kunden vorstellen.
Als weltgrößter Markt für die Produktion und den Verkauf von Fahrzeugen mit neuer Energie (NEVs) hat Chinas Entwicklung in diesem Sektor neue Wachstumsmöglichkeiten für ausländische Automobilunternehmen eröffnet.
Der US-Autohersteller Tesla kündigte im April den Bau einer neuen Megafabrik in Shanghai an, in der das Energiespeicherprodukt Megapack des Unternehmens hergestellt werden soll. Der Spatenstich für das neue Werk soll im dritten Quartal dieses Jahres erfolgen und die Produktion im zweiten Quartal 2024 beginnen.
Die im Jahr 2019 errichtete Tesla Gigafactory in Shanghai ist die erste Gigafactory des Autobauers außerhalb der Vereinigten Staaten. Sie lieferte im vergangenen Jahr 710.000 Fahrzeuge aus, eine Steigerung von 48 Prozent gegenüber 2021.
Das Terminal für Fahrzeug-Exporte im Hafen von Dalian in Liaoning bietet Logistikdienstleistungen für BMW, Volvo, FAW und andere Autoexporteure. "Seit Anfang dieses Jahres sind wir jeden Tag damit beschäftigt, Autos auszuliefern", sagte ein Mitarbeiter des Terminals.
"Der chinesische Markt ist sehr stark. Er ist dynamisch und widerstandsfähig. Für ausländische Unternehmen bieten sich erhebliche Investitionsmöglichkeiten, was sowohl für China als auch für die Investoren eine Win-Win-Situation darstellt", so Nedeljkovic in dem Interview.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
