Globaler Verkehrssektor wird laut Experten Pariser Klimaziele verfehlen - Xinhua | German.news.cn

Globaler Verkehrssektor wird laut Experten Pariser Klimaziele verfehlen

2023-05-26 10:48:11| German.news.cn
2023-05-26 10:48:11| German.news.cn

BERLIN, 25. Mai (Xinhua) -- Der globale Verkehrssektor wird die Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und zur Abschwächung des Klimawandels verfehlen, warnte das International Transport Forum (ITF) am Mittwoch.

Bei der Eröffnung seines jährlichen Gipfels in Leipzig erklärte das ITF, dass der Verkehrssektor die für die Eindämmung des Klimawandels erforderliche Reduzierung bei Weitem nicht erreichen werde.

Die derzeit laufenden Dekarbonisierungsmaßnahmen werden laut dem ITF-Jahresbericht die weltweiten verkehrsbedingten CO2-Emissionen bis 2050 nur um drei Prozent reduzieren.

Um das Netto-Null-Ziel des Pariser Abkommens bis 2050 zu erreichen, müssten die verkehrsbedingten CO2-Emissionen schon bis 2030 jährlich um mindestens drei Prozent sinken, warnte die Internationale Energieagentur (IEA).

"Es wird absolut notwendig sein, schnell wettbewerbsfähige Technologien und Kraftstoffe einzuführen, um Menschen und Güter mit weitaus weniger Emissionen zu transportieren", sagte ITF-Generalsekretär Young Tae Kim.

Obwohl der Verkehrssektor nicht auf dem besten Weg sei, das Netto-Null-Ziel zu erreichen, könnte der globale Verkehr seine CO2-Emissionen in den nächsten 25 Jahren um rund 80 Prozent gegenüber 2019 senken, wenn die Dekarbonisierung beschleunigt werde, so das ITF.

Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, sei eine Kombination aus ergänzenden Maßnahmen zur Vermeidung unnötiger Verkehrsaktivitäten, eine Verlagerung auf CO2-freie Verkehrsträger und die Verbesserung der Verkehrseffizienz erforderlich, betonte Kim. "Wir können all dies erreichen, wenn wir jetzt entschlossener handeln."

Obwohl die Beschleunigung des Übergangs zu einem CO2-armen oder CO2-freien Verkehr beträchtliche Investitionen erfordern würde, lägen diese laut ITF-Prognosen immer noch fünf Prozent unter den Kosten der derzeitigen Politik.

Laut einer kürzlich von der Bundesregierung in Auftrag gegebenen Studie sind allein in Deutschland in den Jahren 2000 bis 2021 durch die Folgen des Klimawandels Schäden in Höhe von mindestens 145 Milliarden Euro entstanden. Bis 2050 könnte diese Zahl um bis zu 900 Milliarden Euro höher liegen.

Das Gipfeltreffen 2023 des zur Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gehörenden ITF hat Verkehrsminister, Vorstandsvorsitzende und Experten des Sektors zu dreitägigen Gesprächen auf hoher Ebene zum Thema "Transport Enabling Sustainable Economies" zusammengeführt.

Das Gipfeltreffen läuft noch bis zum 26. Mai unter dem Vorsitz des Vereinigten Königreichs. Mehr als 1.400 Teilnehmer aus 80 Ländern nehmen daran teil.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)