URUMQI, 10. September (Xinhuanet) -- Die kasachische ethnische Gruppe im nordwestchinesischen Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang, die einst ein nomadisches Leben in den Weidegebieten von Suoerbasitao führte, hat nun durch moderne Aktivitäten wie Camping, Fotografie und Livestreaming neuen Reichtum entdeckt.
Muxtar, ein Hirte aus Suoerbasitao, das etwa 100 km von der Gebietshauptstadt Urumqi entfernt liegt, empfängt seit 2017 Gäste und bietet ihnen Unterkunft in seinen zwei Hütten und drei Jurten sowie traditionelle kasachische Gerichte wie Grillfleisch und Milchtee an.
"Der Juli ist der geschäftigste Monat. Wir empfangen 20 Gästegruppen pro Tag und haben ein Team von 11 Personen, einschließlich unserer Verwandten, die sich um die Betreuung unserer Besucher bemühen", sagte Muxtar.
Während der Sommerferien erhielt Muxtar Unterstützung von seinem 13-jährigen Neffen, Bahbalkan Timurhali. Der Junge, der derzeit in der nahe gelegenen Stadt Changji wohnt, sagte, dass er sich jedes Mal, wenn er in Suoerbasitao sei, verjüngt fühle. "Ich lebe sehr gerne in der Jurte auf der Weide".
Die Hirtenlandschaft des Gebiets birgt auch faszinierende Geschichten von Menschen wie Ahli, einem Hirten mit einer Leidenschaft für die Fotografie. Vor fünf Jahren gründete er ein Fototeam aus 70 Personen, die alle Hirten sind. Sie haben mit ihren Handys mehr als 10.000 Fotos von Rindern, Schafen und Menschen gemacht und so das Nomadenleben dokumentiert.
Tan Chengjun, ein Leiter des Fototeams und Mitglied von Photojournalist Society of China, sagte: "Für die Hirten und mich bedeutet die Fotografie Glück!"
"Das Leben in den Weidegebieten kann manchmal eintönig sein, aber wenn man die Hirten anleitet, die Schönheit ihrer Umgebung mit dem Handy einzufangen, kann man ihre spirituellen Erfahrungen verbessern", so Tan. Als er sich an einen Online-Fotowettbewerb erinnerte, sagte er, dass die Hirten so begeistert gewesen seien, dass sie sogar Freunde und Bekannte gebeten hätten, für ihre Beiträge zu stimmen.
Nurxashi Habil, eine 47-jährige Hirtin, fotografiert nicht nur gerne, sondern teilt auch Videos im Internet, wobei die meisten ihrer Videos den Alltag in der malerischen Hirtenlandschaft festhalten.
Auf der Video-Sharing-App Douyin, der chinesischen Version von TikTok, hat sie über 100.000 Follower. Von Ende April bis Mitte Oktober ist die Hochsaison für Nurxashi Habil, um Gäste auf den üppigen Weiden zu empfangen. In dieser Zeit ist sie auch sehr damit beschäftigt, neue Inhalte in den sozialen Medien zu veröffentlichen.
Nurxashi Habils Online-Präsenz übt eine magnetische Anziehungskraft auf Touristen aus, die sie zu ihren Jurten lockt. Sie erzählte ein Beispiel: "Eine Frau kam hierher, um das Nomadenleben zu erleben, nachdem sie meinen Livestream gesehen hatte."
Nurxashi Habil betreibt 13 Jurten für die Unterbringung von Gästen und beschäftigt bis zu fünf Hirten, die ihr in ihrem Geschäft helfen. Sie entlohnt sie mit einem Tageslohn von jeweils 100 Yuan (etwa 13,9 US-Dollar).
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
