BERLIN, 20. September (Xinhua) -- Deutschland hat die rechtsextreme Gruppe Hammerskins verboten, teilte das Bundesinnenministerium (BMI) am Dienstag mit. Das Verbot umfasst die regionalen Chapter der Gruppe und die Teilorganisation Crew 38.
"Mit diesem Verbot beenden wir in Deutschland das menschenverachtende Treiben einer international agierenden Neonazi-Vereinigung", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser in einer Erklärung. Die Maßnahme sei ein "harter Schlag gegen den organisierten Rechtsextremismus".
Am frühen Dienstagmorgen begannen deutsche Einsatzkräfte mit der Durchsuchung der Häuser von 28 Mitgliedern der Gruppe in zehn Bundesländern, darunter auch in der Hauptstadt Berlin.
Das Ministerium erklärte, Zweck und Tätigkeit der Gruppe liefen den "Strafgesetzen zuwider" und sie richte sich "gegen die verfassungsmäßige Ordnung sowie gegen den Gedanken der Völkerverständigung".
Die verbotene Gruppe ist ein Ableger der 1988 in den USA gegründeten Hammerskins Nation. In Deutschland umfasst die Gruppierung nach offiziellen Angaben rund 130 Mitglieder.
Mit Unterstützung der US-Behörden arbeiteten Bund und Länder seit mehr als einem Jahr an dem Verbot. Die Hammerskins Deutschland sind die 20. rechtsextreme Gruppierung, die von der Bundesregierung verboten wird.
Laut dem aktuellen Verfassungsschutzbericht hat die Zahl der extremistischen Straftaten in Deutschland im Jahr 2022 einen neuen Höchststand erreicht. Mehr als 35.400 Straftaten mit extremistischem Hintergrund wurden im vergangenen Jahr angezeigt.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)