Ein Containerschiff der chinesischen Reederei COSCO Shipping läuft in den Hamburger Hafen ein, 12. August 2023. (Xinhua/Ren Pengfei)
* Die Zusammenarbeit im Rahmen der "Gürtel und Straße"-Initiative (BRI) hat die maritime Konnektivität erheblich verbessert sowie den florierenden Handel und die wirtschaftliche Partnerschaft zwischen China und der EU gefördert.
* Ungefähr ein Drittel der im Hamburger Hafen abgefertigten Container stammen entweder aus China oder sind für China bestimmt.
* Trotz der Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie in den letzten Jahren hat sich der Handelsfluss zwischen China und Europa als bemerkenswert widerstandsfähig erwiesen.
HANGZHOU/BERLIN, 10. Oktober (Xinhua) -- Ende September kehrte die Cosco Shipping Virgo, ein besonders großes Containerschiff mit einer Kapazität von 20.000 20-Fuß-Standardcontainern (TEU), wieder einmal in den Hamburger Hafen zurück, welcher der größte Hafen in Deutschland und der drittgrößte in Europa ist.
Das beeindruckende Schiff mit einer Länge von 399,8 Metern und einer Breite von 58,6 Metern begann seine Reise am 12. August im Hafen von Tianjin in China. Bevor es Hamburg erreichte, steuerte es verschiedene Häfen an, darunter Dalian, Shanghai, Ningbo, Singapur, Piräus und Rotterdam. Zurzeit befindet es sich auf dem Rückweg nach Shanghai.
Das Kommando über das kolossale Schiff hat Kapitän Mo Weidong, ein erfahrener Seemann mit mehr als drei Jahrzehnten Erfahrung in der Schifffahrt. Es ist das fünfte Jahr, in dem Mo auf dieser speziellen Route fährt.
"Ich bin auf der Route zwischen China und Europa hin- und hergefahren und habe die transformativen Auswirkungen der "Gürtel und Straße"-Initiative (BRI) erlebt", sagte der 54-jährige Kapitän gegenüber Xinhua-Reportern, als das Schiff den Hafen Ningbo-Zhoushan anlief.
Vom Aussichtspunkt auf der Brücke des Schiffes, die sich Dutzende von Metern über dem Deck befindet, zeigt sich nach und nach ein geschäftiges Treiben im Hafen. Container werden von geschickt eingesetzten Portalkränen in präzisen Reihen gestapelt, um einen effizienten und reibungslosen Arbeitsablauf zu gewährleisten.
"Seit Anfang dieses Jahres haben wir einen bemerkenswerten Anstieg des Frachtvolumens auf dieser Schiffsroute verzeichnet", sagte Mo und fügte hinzu, dass die Exporte von Elektrofahrzeugen, Lithium-Ionen-Batterien und Solarzellen stark zugenommen hätten.
Mo verriet auch, dass Flugzeugteile künftig wöchentlich über die Route vom Hamburger Hafen zum Hafen von Tianjin verschifft werden sollen, worin er einen weiteren Beleg für den florierenden Handel und den wirtschaftlichen Austausch zwischen China und Europa sieht.
Gegenwärtig ist der Hamburger Hafen über 15 regelmäßige Schiffsrouten direkt mit den großen chinesischen Häfen verbunden. Ungefähr ein Drittel der im Hamburger Hafen abgefertigten Container stammen entweder aus China oder sind für China bestimmt.
Jens Meier, CEO der Hafenbehörde Hamburg Port Authority, hob die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen dem Hamburger Hafen und chinesischen Häfen hervor. "Wir tauschen aktiv Wissen aus und verstärken die Korridore, insbesondere im Bereich der maritimen Lieferketten, aber auch Landkorridore", erklärte Meier.
Ende August erreichte die COSCO Shengshi, ein Schiff für den Transport von Fahrzeugen, Bremerhaven, wo sie 530 kommerzielle Fahrzeuge aus China von Bord nahm, wodurch das Handelsschiff seine Jungfernfahrt erfolgreich absolvierte.
Auf seinem Weg nach Bremerhaven wurden in den Häfen von Shanghai und Xiamen insgesamt 3.731 kommerzielle Fahrzeuge aus chinesischer Produktion auf das Schiff verladen, darunter mehr als 2.700 Fahrzeuge mit neuer Energie (NEVs).
Nach der Abfahrt aus Xiamen fuhr die COSCO Shengshi durch den Indischen Ozean, passierte den Suezkanal und legte Zwischenstopps in Häfen in Großbritannien und Belgien ein, bevor sie schließlich Deutschland erreichte. Die 43-tägige Reise erstreckte sich über rund 9.900 Seemeilen.
Trotz der Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie in den letzten Jahren hat sich der Handelsfluss zwischen China und Europa als bemerkenswert widerstandsfähig erwiesen. Mo berichtete von einem Anstieg des Handelsvolumens und merkte an, dass die Entladung im Hafen von Piräus inzwischen zwei Tage dauere, nachdem es früher nur eineinhalb Tage gewesen seien.
Im Jahr 2022 erreichten China und die EU, die füreinander die zweitgrößten Handelspartner sind, ein bilaterales Handelsvolumen von 847,3 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das entspricht in jeder Minute einem durchschnittlichen Handelsvolumen von mehr als 1,6 Millionen US-Dollar. Gleichzeitig überstieg der Gesamtbestand an Direktinvestitionen in beiden Richtungen 230 Milliarden US-Dollar mit Stand Ende 2022.
Die Zusammenarbeit im Rahmen der "Gürtel und Straße"-Initiative hat die maritime Konnektivität erheblich verbessert sowie den florierenden Handel und die wirtschaftliche Partnerschaft zwischen China und der EU gefördert. So betreibt COSCO Shipping heute 181 Containerrouten und stellt über 50 Prozent seiner Containerkapazität für Partnerländer im Rahmen der "Gürtel und Straße"-Initiative zur Verfügung. Darüber hinaus hat das Unternehmen in 57 Häfen dieser Länder investiert.
2016 erwarb COSCO Shipping eine 67-prozentige Beteiligung am Hafen von Piräus und übernahm das Management und den Betrieb des Hafens. Im Mai 2023 erwarb COSCO Shipping Ports, der Hafenbetreiber des Unternehmens, eine knapp 25-prozentige Beteiligung an einem der Terminals in Hamburg.
Mit den Investitionen aus China ist der Hafen von Piräus zu einem der führenden Häfen Europas geworden. Laut den Daten des Hafens lag der Gewinn nach Steuern im Geschäftsjahr 2022 bei 52,9 Millionen Euro, womit eine bemerkenswerte Steigerung von 43,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielt wurde.
Im Hafen Ningbo-Zhoushan, etwa 12.000 Kilometer von Piräus entfernt, steuerten die Kranführer die geschäftigen Portalkräne effizient aus einem Betriebsraum in 3 Kilometern Entfernung.
Basierend auf seiner jahrzehntelangen Erfahrung in der Schifffahrtsbranche machte Mo deutlich, dass die kontinuierliche Modernisierung der Infrastruktur in den chinesischen Häfen die Effizienz ihrer Betriebsabläufe erheblich verbessert habe und so den reibungslosen Ablauf des Welthandels maßgeblich unterstütze.
"Ich erwarte, dass die 'Gürtel und Straße'-Initiative die Zusammenarbeit zwischen den Ländern stärken und ihren Völkern mehr Vorteile bringen wird", sagte Mo.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)