Evangelische Kirche in Deutschland gerät nach Missbrauchsstudie in Kritik - Xinhua | German.news.cn

Evangelische Kirche in Deutschland gerät nach Missbrauchsstudie in Kritik

2024-01-28 16:21:59| German.news.cn
2024-01-28 16:21:59| German.news.cn

BERLIN, 27. Januar (Xinhua) -- Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) steht nach der Vorlage eines Berichts über sexualisierte Gewalt und andere Formen von Missbrauch in der EKD in der Schusslinie. Es gibt auch Forderungen, die Entschädigung von Opfern zu reformieren.

"Es ist deutlich geworden, dass es in der evangelischen Kirche an Strukturen mangelt, um die sexuelle Gewalt aufzuarbeiten", sagte Kerstin Claus, unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für Themen im Zusammenhang mit sexuellem Kindesmissbrauch, am Freitag der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft.

Die Untersuchung zu sexualisierter Gewalt in der EKD und ihrer Wohlfahrtsorganisation Diakonie hat in den letzten Jahrzehnten mindestens 2.225 Opfer und 1.259 mutmaßliche Täter dokumentiert. Die Ermittler gehen davon aus, dass es eine hohe Dunkelziffer gibt. Nicht alle Personalakten konnten ausgewertet werden, hauptsächlich wurden Disziplinarakten herangezogen.

"Es müssen Personalakten ausgewertet werden, es muss die Frage gestellt werden, wer verantwortlich war oder immer noch ist", sagte Claus gegenüber der Zeitung taz. Das System zur Entschädigung der Opfer brauche unabhängige Strukturen, an die sich die Opfer wenden können. Dazu brauche es "Transparenz und klare Kriterien", fügte Claus hinzu.

"Wir übernehmen als evangelische Kirche und Diakonie Verantwortung für die Gewalttaten, die von Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen unserer Institution begangen wurden", sagte Bischöfin Kirsten Fehrs, die amtierende Ratsvorsitzende der EKD, am Donnerstag.

"Wir sind auch als Institution an unzählig vielen Menschen schuldig geworden", sagte Fehrs. "Und ich kann Sie, die Sie so verletzt wurden, nur von ganzem Herzen um Entschuldigung bitten."

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)