BERLIN, 24. Februar (Xinhua) -- Deutschlands Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im vierten Quartal (Q4) 2023 um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie aus am Freitag veröffentlichten Ergebnissen des Statistischen Bundesamts (Destatis) hervorgeht.
Im Gesamtjahr schrumpfte die deutsche Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. "Damit hat die deutsche Wirtschaft das Jahr 2023 im Minus beendet", sagte Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. "Im Schlussquartal bremsten die rückläufigen Investitionen die Konjunktur, während der Konsum leicht zulegte."
Laut Destatis bremsten die Investitionen die Wirtschaftsleistung der größten Volkswirtschaft Europas. Die Bauinvestitionen gingen um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurück, während bei den Investitionen in Maschinen und Ausrüstung sogar ein Rückgang von 3,5 Prozent verzeichnet wurde.
Die Konsumausgaben privater Haushalte erholten sich dagegen im Verlauf des Jahres und stiegen im vierten Quartal leicht um 0,2 Prozent. Auch die Konsumausgaben des Staates nahmen leicht zu.
Die Verbraucherstimmung sei im Februar unter dem Stand vor COVID-19 geblieben, teilte der Handelsverband Deutschland (HDE) Anfang des Monats mit. Der private Konsum werde in den kommenden Wochen "kein Wachstumstreiber für die Volkswirtschaft" sein. "Die Verbraucher behalten erst einmal weiterhin eine gewisse Konsumzurückhaltung bei."
Destatis teilte am Freitag darüber hinaus mit, dass das Finanzierungsdefizit des Bundes im Jahr 2023 um 9,5 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr gesunken ist. Das Defizit sei jedoch nach vorläufigen Berechnungen mit 87,4 Milliarden Euro weiterhin hoch gewesen.
Das Finanzierungsdefizit der Bundesregierung ist laut Destatis mit dem Auslaufen von Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und der Energiekrise stark zurückgegangen.
Für 2024 rechnet die Bundesregierung lediglich mit einem Wachstum des BIP von 0,2 Prozent. "Wir kommen langsamer aus der Krise als gehofft", sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck bei der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts Anfang der Woche.
Vor dem Hintergrund einer schwachen Weltwirtschaft, hoher Zinsen und des Fachkräftemangels leide Deutschland auch unter "strukturellen Problemen, die sich über viele Jahre aufgebaut haben", betonte Habeck. "Was wir jetzt brauchen ist ein Reformbooster."
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) deutete an, dass die Wirtschaft des Landes tiefer in die Rezession rutschen werde. In der vergangenen Woche prognostizierte sie für das Jahr 2024 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)