Pessimistische deutsche Autoindustrie würde durch EU-Zölle weiter belastet - Xinhua | German.news.cn
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Pessimistische deutsche Autoindustrie würde durch EU-Zölle weiter belastet

2024-06-08 11:23:17| German.news.cn
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BERLIN, 7. Juni (Xinhua) -- Das Geschäftsklima in der deutschen Automobilindustrie hat sich im Mai verschlechtert. Der entsprechende Indikator fiel laut einem neuen Branchenbericht von minus 2,4 Punkten im April auf minus 8,6 Punkte.

Erstmals seit Oktober 2022 bewerteten die deutschen Automobilhersteller und -zulieferer ihre aktuelle Geschäftslage negativ und "bleiben für die nächsten Monate pessimistisch", teilte das ifo Institut für Wirtschaftsforschung am Dienstag mit.

Zuvor hatten die Unternehmen ihre Geschäftslage im April jedoch besser bewertet und die Aussichten deutlich weniger pessimistisch eingeschätzt als im März.

Daten des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) vom Mittwoch zeigen, dass die inländische Autoproduktion im Mai um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken ist. Vor allem der Markt für Elektroautos in Europas größter Volkswirtschaft schrumpfte. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 sank der Absatz neuer Elektrofahrzeuge (EV) um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Ifo-Experten befürchten, dass die Auswirkungen möglicher Zölle der Europäischen Union (EU) auf chinesische Elektroautos zu einer weiteren Verschlechterung der Situation der chinesischen Automobilindustrie führen werden.

Im vergangenen Oktober leitete die Europäische Kommission eine Antisubventionsuntersuchung zu den Importen von Elektrofahrzeugen aus China ein. Ihre Entscheidung steht noch aus.

Mögliche EU-Zölle auf Importe chinesischer E-Fahrzeuge würden "spürbare Auswirkungen auf den bilateralen Handel und die Produktion in Europa" haben, so das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) letzte Woche.

Das Institut veröffentlichte die Ergebnisse einer Simulationsstudie, die zeigt, dass bei Zöllen von 20 Prozent die Importe von Elektrofahrzeugen aus China um 25 Prozent sinken würden. Davon wären auch die in China produzierenden deutschen Autohersteller betroffen.

Der Rückgang der Zahl der Autos auf dem EU-Markt könne nur durch Autos, die ursprünglich für den Export bestimmt waren, oder durch eine Erhöhung der Produktion ausgeglichen werden, so das IfW Kiel. Die Produktion in der EU ist jedoch aufgrund höherer Energie-, Material- und Arbeitskosten viel teurer ist als in China. "Für die Verbraucher dürfte dies im Ergebnis höhere Preise für Elektroautos bedeuten", so Julian Hinz, Experte am Institut.

Das IfW Kiel fügte hinzu, dass die Simulationen keine Gegenmaßnahmen Chinas berücksichtigten.

Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V., schloss sich den Ergebnissen der Simulationsstudie an. Die Verlierer der Zölle würden am Ende die Marktteilnehmer, die Verbraucher und die Unternehmen sein.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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