SHANGHAI, 9. Juni 2024 (Xinhuanet) -- Mit großer Aufmerksamkeit wird beobachtet, ob die Europäische Kommission im Anschluss an ihre Antisubventionsuntersuchung zusätzliche Zölle auf die Einfuhren von in China hergestellten Elektrofahrzeugen (EVs) erheben wird.
Aus protektionistischer Sicht könnten zusätzliche Zölle einen vorübergehenden Schutz für europäische Autohersteller bieten. Langfristig werden sie jedoch ihre Wettbewerbsfähigkeit auf der globalen Bühne untergraben.
Bevor wir uns näher mit den möglichen neuen Zöllen auf chinesische Elektrofahrzeuge befassen, kann es hilfreich sein, die Ergebnisse des Buches "Wohlstand durch Wettbewerb" von Ludwig Erhard, einem ehemaligen deutschen Bundeskanzler, zu lesen. In diesem weltweit einflussreichen Wirtschaftsbuch betonte Erhard die Bedeutung des freien Wettbewerbs als treibende Kraft für Wirtschaftswachstum und Wohlstand. "Das erfolgversprechendste Mittel zur Erreichung und Sicherung jeden Wohlstandes ist der Wettbewerb", schrieb er.
Es ist eine Überzeugung, die von den Wirtschaftskreisen sowohl in China als auch in Deutschland geteilt wird: Zölle sind nicht der richtige Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Einige deutsche Beamte und Automobilhersteller haben sich gegen die Erhebung neuer Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge ausgesprochen.
Chinas Aufstieg im Bereich der Elektrofahrzeuge ist ein Beweis für die Kraft des Wettbewerbs. Dies ist eine wettbewerbsorientierte Erfolgsgeschichte auf dem größten Automobilmarkt der Welt. Dank des Wettbewerbsgeistes der zahlreichen chinesischen Unternehmen in diesem Bereich sind sie in der Lage, ihre Produkte kontinuierlich zu verbessern und die Kosten zu senken, um den Verbrauchern im In- und Ausland qualitativ hochwertige Elektrofahrzeuge zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten.
Stellen Sie sich die möglichen Auswirkungen auf Chinas Elektrofahrzeugsektor vor, wenn die Europäische Union beschließen sollte, zusätzliche Zölle auf diese Fahrzeuge zu erheben. Kurzfristig könnten solche protektionistischen Maßnahmen tatsächlich zu einem vorübergehenden Rückgang der europäischen Nachfrage nach chinesischen Elektrofahrzeugen führen. Dennoch wird dieses Szenario nicht den Ausschluss chinesischer Elektrofahrzeuge vom EU-Markt bedeuten, angesichts ihrer hohen Wettbewerbsfähigkeit.
Wird das neue Zollszenario die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilhersteller stärken? Die Antwort lautet nein. Solche Zölle könnten die Initiative der europäischen Hersteller behindern, in technologische Fortschritte und Kostensenkungsmaßnahmen zu investieren, und damit ihre Fähigkeit beeinträchtigen, auf der globalen Bühne wirksam zu konkurrieren.
Letztendlich ist die Perspektive des Verbrauchers ausschlaggebend. Die Verbraucher sind auf der Suche nach Qualitätsprodukten, die zu wettbewerbsfähigen Preisen angeboten werden. Eine Erhöhung der Zölle würde für die Verbraucher einen Anstieg der Preise für chinesische Elektrofahrzeuge bedeuten. Die Nachfrage auf dem Markt dürfte jedoch aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Ersatzprodukten auf dem europäischen Markt nicht einbrechen. Höhere Zölle würden die Inflation für die europäischen Verbraucher, die ohnehin dem mit den Energiekosten verbundenen Inflationsdruck entgehen wollen, nur weiter anheizen.
Wie sollten die europäischen Autohersteller also auf die Herausforderungen durch chinesische Konkurrenten reagieren? Sie könnten mehr chinesische Hersteller von Elektrofahrzeugen einladen, Joint Ventures in Europa zu gründen. Oder sie könnten sich eine Scheibe von China abschneiden, indem sie Tesla umarmen, um ein Win-Win-Szenario zu erreichen.
Sowohl China als auch die Europäische Union sind entschlossen, die grüne Transformation zu beschleunigen und den Klimawandel aktiv anzugehen. Und wir haben eine Reihe von erfolgreichen Fällen der Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten gesehen. Wir sollten die Zusammenarbeit in der grünen Industrie verstärken, die Märkte füreinander offen halten und die für beide Seiten vorteilhaften Ergebnisse vertiefen. Der Weg zum Wohlstand im Bereich der grünen Technologien und der breiteren Wirtschaft liegt in der Förderung des Wettbewerbs, nicht in der Errichtung von Zollbarrieren.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
