BERLIN, 28. Juni (Xinhua) -- Deutschland verzeichnete im Jahr 2023 einen Migrationsüberschuss von 663.000 Personen. Das entspricht mehr als einer Halbierung gegenüber dem Rekordwert von 1,46 Millionen im Jahr 2022, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.
Obwohl die Zuwanderung nach Deutschland aus anderen europäischen Ländern insgesamt rückläufig war, stellten Menschen aus Europa nach wie vor die größte Gruppe unter den Neuankömmlingen, gefolgt von Menschen aus Asien und Afrika.
Im längerfristigen Vergleich liege der Überschuss im Jahr 2023 "weiterhin auf hohem Niveau", das abgesehen von dem Höchststand im Jahr 2022 nur in den Jahren 2015 und 1992 überschritten wurde, so Destatis. Der Rückgang sei vor allem auf die deutlich gesunkene Zahl ukrainischer Zuwanderer zurückzuführen, die im Vergleich zum Vorjahr um 75 Prozent zurückgegangen ist.
Darüber hinaus ist Deutschland mit einer niedrigen Geburtenrate und einer zunehmenden Alterung der Bevölkerung konfrontiert. Laut Destatis wurden im vergangenen Jahr rund 693.000 Kinder geboren, der niedrigste Stand seit zehn Jahren.
Laut einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) wird die Zahl der Menschen im Rentenalter (67 Jahre und älter) bis 2045 um 13,6 Prozent steigen.
Als Reaktion darauf änderte die Bundesregierung die Gesetzgebung, um den Zustrom qualifizierter Arbeitskräfte aus dem Ausland zu unterstützen. Am Donnerstag trat ein modernisiertes Gesetz zur Staatsbürgerschaft in Kraft, das Ausländern eine schnellere Einbürgerung unter Beibehaltung ihrer früheren Staatsangehörigkeit ermöglicht.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
