Xinhua Headlines: Deutsche Firmen erhöhen Investitionen und wollen Wachstumschancen in China nutzen - Xinhua | German.news.cn

Xinhua Headlines: Deutsche Firmen erhöhen Investitionen und wollen Wachstumschancen in China nutzen

2024-08-28 10:18:27| German.news.cn
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von Xinhua-Autorin Li Hanlin

BERLIN, 27. August (Xinhua) -- Deutsche Unternehmen sind zunehmend optimistisch, was Chinas Innovationskraft und die Vorteile eines offenen Marktes angeht. Dies führt zu einem Anstieg ihrer Investitionen auf dem chinesischen Markt.

Die deutschen Investitionen in China haben Rekorde gebrochen und erreichten in der ersten Hälfte des Jahres 2024 eine noch nie dagewesene Summe von 7,3 Milliarden Euro, wie aus den jüngsten Daten der Deutschen Bundesbank hervorgeht.

Diese Dynamik hält unvermindert an und unterstreicht die sich vertiefenden wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern, die in diesem Jahr das zehnjährige Bestehen der umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen China und Deutschland feiern.

BOOMENDE INVESTITIONEN

Mehrere prominente deutsche Unternehmen haben ihr langfristiges Engagement in China durch eine beträchtliche Steigerung ihrer Investitionen unter Beweis gestellt.

Volkswagen investiert 2,5 Milliarden Euro in der chinesischen Stadt Hefei, um sein größtes Forschungs- und Entwicklungszentrum außerhalb Deutschlands zu errichten. BMW erhöht seine Investitionen in seinem Werk in Shenyang im Nordosten Chinas um 20 Milliarden Yuan (2,8 Milliarden US-Dollar), um die Produktionskapazitäten auszubauen und Innovationen zu fördern. Bayer gab eine Investition von 600 Millionen Yuan (84,2 Millionen US-Dollar) für ein neues Versorgungszentrum in Qidong in der Küstenprovinz Jiangsu bekannt.

Dieser kontinuierliche Anstieg der Investitionen bestätigt nicht nur das enorme Marktpotenzial Chinas, sondern spiegelt auch das Vertrauen in die Infrastruktur, die umfassende Industriekette und das Geschäftsumfeld des Landes wider.

Während der Germany Roadshow der 7. Internationalen Importmesse Chinas (CIIE) im Juni hob Wu Zhengping, stellvertretender Generaldirektor des Büros der CIIE, die starke Beteiligung deutscher Unternehmen an der Messe hervor und wies darauf hin, dass die Zahl der Aussteller und die von ihnen belegte Fläche die höchste unter den europäischen Ländern sei. Diese starke Beteiligung ist ein Zeichen für das große Vertrauen, das deutsche Unternehmen in die wirtschaftlichen Aussichten Chinas haben.

"Mehr als 90 Prozent der weltweit führenden deutschen Unternehmen haben Partnerschaften mit China. Jedes Unternehmen, das auf dem Weltmarkt führend sein will, muss mit China zusammenarbeiten", sagte Walter Döring, Vorsitzender der Akademie Deutscher Weltmarktführer. Deutsche Unternehmen, die in den chinesischen Markt eingebettet seien, hätten glänzende Aussichten und anhaltende Wachstumschancen, die die Wettbewerbsfähigkeit weltweit verbessern würden, fügte er hinzu.

Zhai Qian, Minister für Wirtschaft und Handel an der chinesischen Botschaft in Deutschland, merkte an, dass Deutschlands Stärken in traditionellen Sektoren wie Maschinenbau, Automobil und Pharmazeutik Chinas Fortschritte in der grünen Entwicklung und der digitalen Wirtschaft ergänzen würden. Diese Synergie verleiht den bilateralen Wirtschaftsbeziehungen eine neue Dynamik und treibt die Zusammenarbeit zu neuen Höhenflügen.

TREIBENDE FAKTOREN

Hinter dem anhaltenden Anstieg der deutschen Investitionen in China stehen das Vertrauen in die langfristigen wirtschaftlichen Perspektiven des Landes, die positiven Signale, die von Chinas Öffnung auf hohem Niveau ausgehen, und ein sich stetig verbesserndes Geschäftsumfeld.

Tobias Wahl, Vorstandsvorsitzender der Marke Hawk bei der Kärcher Group, führte aus, wie sein Unternehmen erfolgreich Tiefenreinigungskonzepte auf dem chinesischen Markt eingeführt und damit beeindruckende Ergebnisse erzielt habe. Dieser Erfolg hat das Engagement von Kärcher auf dem chinesischen Markt weiter gestärkt, so dass das Unternehmen nun zwei Milliarden Yuan (280,7 Millionen Dollar) investiert, um seine Lokalisierungsstrategie voranzutreiben.

"Deutsche Unternehmen konzentrieren sich bei ihren Investitionsentscheidungen stark auf das Marktpotenzial und die Rentabilität. Sie analysieren sorgfältig die globalen Märkte, um die Regionen mit den größten Chancen und dem größten Wachstumspotenzial zu ermitteln", sagte Zheng Chunrong, Direktor des Instituts für Deutschland-Studien der Tongji-Universität.

Das anhaltende Wachstum der deutschen Investitionen in China unterstreicht die beträchtliche Größe und die vielversprechenden Aussichten des Marktes. Für viele deutsche Unternehmen ist China nach wie vor eine bevorzugte Drehscheibe für die Gestaltung der globalen Lieferketten.

Michael Schumann, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft, betonte, dass Produkte, die man früher aus Deutschland oder anderen Teilen Europas habe importieren müssen, heute aus China bezogen würden. Diese Verschiebung hat zur Entstehung von Produktionsmodellen wie "In China, für China" und "In China, für die Welt" geführt.

Chinas wachsende Innovationsführerschaft führt zu einer stärkeren Synergie zwischen China und Deutschland.

"Die Bedeutung Chinas geht über den reinen Konsum hinaus, es ist zu einem Zentrum für Innovationen geworden und ist führend beim Wandel in verschiedenen Bereichen wie Elektrifizierung, intelligente Mobilität, künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Energieeffizienz", sagte Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH.

Schumann schloss sich dieser Meinung an und erklärte, dass sich Chinas Innovationsführerschaft allmählich verstärke und immer mehr deutsche Unternehmen strategisch in das Land investieren würden, um an lokalen Innovationen teilzuhaben. Im Automobilsektor zum Beispiel profitieren deutsche Hersteller zunehmend von Chinas Know-how bei Elektrofahrzeugen.

Laut dem 2024 Global Foreign Direct Investment Confidence Index der globalen Unternehmensberatung Kearney ist China vom siebten Platz im letzten Jahr auf den dritten Platz in diesem Jahr aufgestiegen und steht damit an erster Stelle der Schwellenländer.

Die gelockerten Visabestimmungen haben dazu beigetragen, die Geschäfte zwischen China und Deutschland zu erleichtern. "Deutsche Mitarbeiter können nun problemlos nach China reisen", sagte Willi Riester, Chief Technology Officer von Chiron Machine Tool (Taicang) Co., Ltd. "Unsere deutschen Ingenieure können schnell nach China reisen, um Geräte zu reparieren, und innerhalb einer Woche nach Deutschland zurückkehren, was die Effizienz des Unternehmens erheblich verbessert."

"Mehr als 500 deutsche Unternehmen haben Taicang als Standort in China gewählt", sagte Wang Xiangyuan, der Parteichef der Stadt Taicang, und nannte als Grund die starken Partnerschaften zwischen lokalen Unternehmen und deutschen Firmen.

WIN-WIN-KOOPERATION

Der größte Teil der deutschen Investitionen in China in Höhe von 7,3 Milliarden Euro in diesem Jahr besteht laut der deutschen Zeitung Welt aus reinvestierten Gewinnen, die deutsche Unternehmen auf dem chinesischen Markt erwirtschaftet haben.

"Deutsche Unternehmer haben in der Regel einen sehr klaren Sinn für die Realität, orientieren sich an Fakten und nicht an Fiktionen und treffen nüchterne Entscheidungen nach Abwägung aller Vor- und Nachteile", sagte Schumann.

"Viele von ihnen sehen ihre Zukunft nach wie vor in China und lassen sich nicht von den ideologisch motivierten Äußerungen einiger blenden, die einen Rückzug der deutschen Wirtschaft aus China fordern. Wir brauchen mehr Engagement und mehr Kooperation statt Rückzug und Konfrontation", fügte Schumann hinzu.

Partnerschaften bleiben für deutsche Unternehmen von größtem Wert. "In Chinas dynamischem und wettbewerbsintensivem Markt für Fahrzeuge mit neuer Energie ist es von großer Bedeutung, dass wir unsere strategische Partnerschaft mit SAIC weiter stärken und die Elektrifizierung des Portfolios von SAIC Volkswagen vorantreiben", sagte Ralf Brandstätter, Vorsitzender und CEO der Volkswagen Group China, mit Blick auf einen der Partner von Volkswagen in China.

"Der chinesische Markt wird für uns zu einem sehr, sehr wichtigen Markt", sagte Norman Goldberg, CEO der Tesa SE, einem deutschen Hersteller von Klebstoffprodukten. "Wir sind sehr froh, hier eine der innovativsten Organisationen für Forschung und Entwicklung und einen der innovativsten Produktionsstandorte zu haben, und wir werden weiterhin in die Zukunft und den lokalen Aufbau in China investieren."

Während China seine Reformen vertieft und die Öffnung auf hohem Niveau vorantreibt, werden sich für ausländische Unternehmen neue Möglichkeiten ergeben. Die Erfolgsgeschichten deutscher Unternehmen, die in China investieren, werden sich fortsetzen.

"Die wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit spielt in den Beziehungen zwischen China und Deutschland eine entscheidende Rolle", sagte Zhai von der chinesischen Botschaft in Deutschland. "Es ist von entscheidender Bedeutung, Hindernisse zu beseitigen, die Zusammenarbeit zu verbessern, Gemeinsamkeiten zu finden und die Vorteile der Kooperation zu maximieren, damit beide Nationen an den wirtschaftlichen Gewinnen aus Chinas Wachstum teilhaben können."

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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