Peter Laier, Vorstandsmitglied des führenden deutschen Automobilzulieferers ZF Group, spricht in einem Interview mit Xinhua in Berlin, Deutschland, 24. September 2024. (Xinhua/Yuan Hengrui)
von den Xinhua-Autoren Che Yunlong und Shan Weiyi
BERLIN, 28. September (Xinhua) -- Peter Laier, Mitglied des Vorstands des führenden deutschen Automobilzulieferers ZF, hat seine Zufriedenheit mit dem hohen Tempo der innovativen Entwicklung in China zum Ausdruck gebracht. Dies werde förderlich für das Wachstum ausländischer Unternehmen wie ZF sein.
Während eines Interviews auf einer laufenden Messe in Berlin erklärte das Vorstandsmitglied des ZF-Konzerns gegenüber Xinhua, dass man bereit sei, sich von diesem Tempo antreiben zu lassen, und dass die technische Expertise und die Lokalisierungsstrategie von ZF es dem Unternehmen ermöglichen würden, mit den Innovationsanforderungen seiner chinesischen Partner Schritt zu halten.
Die Internationale Fachmesse für Verkehrstechnik (InnoTrans) 2024 findet vom 24. bis 27. September statt und hat mehr als 2.900 Aussteller aus 59 Ländern und Regionen angezogen. Die diesjährige Veranstaltung ist für ZF von besonderer Bedeutung, da das Unternehmen das 100-jährige Bestehen seines Bahngeschäfts feiert.
Laier führte aus, dass ZF eine breite Palette technischer Produkte anbiete, darunter Antriebssysteme, Chassis, Sicherheit und digitale Lösungen. „Wir sind schon seit Langem in China tätig und darauf sind wir stolz“, fügte er hinzu.
Laut Laier trat ZF in den 1980er Jahren in den chinesischen Markt ein und konzentrierte sich zunächst auf Busse sowie Nutz- und Personenkraftwagen. Ein bedeutender Meilenstein sei 2014 erreicht worden, als ZF in den Zuliefermarkt für chinesische Hochgeschwindigkeitszüge und U-Bahnen eintrat.
Das in 31 Ländern tätige Unternehmen meldete 2023 bemerkenswerte Gewinne auf dem chinesischen Markt. Laut dem Finanzbericht 2023 erreichte der Umsatz von ZF in China mit 8,1 Milliarden Euro ein Rekordhoch und stieg damit um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Geschäft in der Region Asien-Pazifik machte, angeführt vom chinesischen Markt, rund ein Viertel des Gesamtumsatzes des Konzerns aus.
Der Stand von ZF auf der InnoTrans 2024 stellt die Lösung „connect@rail“ vor, bei der Sensoren an den Rädern von Zügen angebracht werden, um das Schienennetz in Echtzeit zu überwachen.
Am Stand von ZF demonstrierte Laier, wie ein Sensor auf eine simulierte Anomalie auf der Schiene reagiert und Signale an die Leitstelle sendet. Darüber hinaus erklärte er gegenüber Xinhua, dass das autonome Fahren ein weiterer Schwerpunkt sei, bei dem die Gruppe mit ihren chinesischen Partnern zusammenarbeite.
„Wir werden weiterhin kontinuierlich in China investieren und uns dabei auf die Lokalisierung von Forschung und Entwicklung sowie auf eine lokale Produktion und neue Technologien konzentrieren“, sagte Laier und fügte hinzu, dass das Wirtschaftswachstum Chinas vielfältige Möglichkeiten für die Expansion von ZF biete.
„Der Erfolg unserer Aktivitäten in China basiert auf einem ‚local for local'-Ansatz in den Bereichen Technik und Fertigung", sagte Laier.
Laier lobte China für die bedeutenden Fortschritte des Landes bei der Umstellung seines Verkehrssektors auf Elektrifizierung und Nachhaltigkeit. Dabei wies er darauf hin, dass immer mehr chinesische Unternehmen eine technologische Führungsrolle übernehmen würden.
ZF unterstütze elektrische und emissionsfreie Fahrzeuge in China mit Technologie und Produktbetreuung in verschiedenen Segmenten und arbeite dabei eng mit seinen lokalen Partnern zusammen. Laier hob die Ankündigung mehrerer strategischer Partnerschaften mit chinesischen Kunden hervor, die ZF in der vergangenen Woche auf der IAA Transportation 2024 in Hannover bekannt gegeben hatte.
Laier prognostizierte, dass ZF in den kommenden Jahren die Erwartungen in der Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern übertreffen werde, insbesondere in Bereichen wie Bahntechnik, öffentlicher Personenverkehr und Nutzfahrzeuge. Er gehe davon aus, dass dieses Wachstum durch die Zusammenarbeit auf dem chinesischen Binnenmarkt und die steigende Exportnachfrage chinesischer Unternehmen angetrieben werde.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)