Kommentar: Vereint gegen United Airlines

BEIJING, 11. April (Xinhuanet) -- Schlechter Kundendienst im Zusammenhang mit Fluglinien ist nicht selten, doch kaum ein Zwischenfall ist so irritierend wie die kürzliche gewaltsame Entfernung eines Passagiers aus einem United Airlines-Flug.

 Videoclips haben sich wie Lauffeuer auf der ganzen Welt verbreitet und zeigen das verstörende Verhalten von United Airlines-Angestellten, die aufgrund eines überbuchten Flugs entschieden hatten, einen sich wehrenden und schreienden Mann vor den Augen seiner Mitpassagiere aus einem Flugzeug zu zerren.

Vier Personen, einschließlich des nicht identifizierten Mannes, saßen schon auf ihren Plätzen, als sie Berichten zufolge aufgefordert wurden, das Flugzeug zu verlassen, um Platz für United-Angestellte zu machen.

Der Zwischenfall scheint anzudeuten, dass, wenn die Fluglinie ihre Flüge überbucht, ihre Taktik laut Twitter-Nutzern lautet: „Nicht genug Platz, dann gibt’s nen Klaps“.

Die Entscheidung von United ist irritierend, da sie ihre Anreize hätte erhöhen können, um Passagiere zu ermutigen, freiwillig auszusteigen.

Anstatt ein akzeptables Kompensationspaket für Passagiere anzubieten, deren Reisepläne gestört wurden, entschied sich die internationale Fluglinie für den Einsatz von Gewalt. Eine begründete Vermutung wäre, dass sie Geldsparen höher einschätzt als Kundenzufriedenheit.

Zunächst sollte noch kein Urteil gefällt werden, zumindest bis United klarstellt, wie es „zufällig“ Passagiere ausgewählt hat, die Flug 3411 verlassen mussten.

Der Umgang von United mit dem vielbeachteten Vorfall hat die Angelegenheiten noch weiter eskaliert. So wurde die Entschuldigung des Vorstandsvorsitzenden Oscar Munoz „für das Umquartieren dieser Kunden“ von einem Pulitzer-preisgekrönten Journalisten der Los Angeles Times als „Orwellsche Doppelzüngigkeit“ bezeichnet.

Es ist verblüffend zu sehen, dass United schon wieder in einem PR-Aufruhr involviert ist. Erst im vergangenen Monat hielt die Fluglinie zwei Teenager vom Bording eines Fluges ab, weil sie Leggings trugen.

„Ein Mann wurde aus einem United-Flug gezerrt. Nein, nicht weil er Leggings trug“, begann ein Leitartikel der Chicago Tribune, der Lokalzeitung des Hauptquartiers von United.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

 

Xinhuanet Deutsch

Kommentar: Vereint gegen United Airlines

GERMAN.XINHUA.COM 2017-04-12 16:09:14

BEIJING, 11. April (Xinhuanet) -- Schlechter Kundendienst im Zusammenhang mit Fluglinien ist nicht selten, doch kaum ein Zwischenfall ist so irritierend wie die kürzliche gewaltsame Entfernung eines Passagiers aus einem United Airlines-Flug.

 Videoclips haben sich wie Lauffeuer auf der ganzen Welt verbreitet und zeigen das verstörende Verhalten von United Airlines-Angestellten, die aufgrund eines überbuchten Flugs entschieden hatten, einen sich wehrenden und schreienden Mann vor den Augen seiner Mitpassagiere aus einem Flugzeug zu zerren.

Vier Personen, einschließlich des nicht identifizierten Mannes, saßen schon auf ihren Plätzen, als sie Berichten zufolge aufgefordert wurden, das Flugzeug zu verlassen, um Platz für United-Angestellte zu machen.

Der Zwischenfall scheint anzudeuten, dass, wenn die Fluglinie ihre Flüge überbucht, ihre Taktik laut Twitter-Nutzern lautet: „Nicht genug Platz, dann gibt’s nen Klaps“.

Die Entscheidung von United ist irritierend, da sie ihre Anreize hätte erhöhen können, um Passagiere zu ermutigen, freiwillig auszusteigen.

Anstatt ein akzeptables Kompensationspaket für Passagiere anzubieten, deren Reisepläne gestört wurden, entschied sich die internationale Fluglinie für den Einsatz von Gewalt. Eine begründete Vermutung wäre, dass sie Geldsparen höher einschätzt als Kundenzufriedenheit.

Zunächst sollte noch kein Urteil gefällt werden, zumindest bis United klarstellt, wie es „zufällig“ Passagiere ausgewählt hat, die Flug 3411 verlassen mussten.

Der Umgang von United mit dem vielbeachteten Vorfall hat die Angelegenheiten noch weiter eskaliert. So wurde die Entschuldigung des Vorstandsvorsitzenden Oscar Munoz „für das Umquartieren dieser Kunden“ von einem Pulitzer-preisgekrönten Journalisten der Los Angeles Times als „Orwellsche Doppelzüngigkeit“ bezeichnet.

Es ist verblüffend zu sehen, dass United schon wieder in einem PR-Aufruhr involviert ist. Erst im vergangenen Monat hielt die Fluglinie zwei Teenager vom Bording eines Fluges ab, weil sie Leggings trugen.

„Ein Mann wurde aus einem United-Flug gezerrt. Nein, nicht weil er Leggings trug“, begann ein Leitartikel der Chicago Tribune, der Lokalzeitung des Hauptquartiers von United.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

 

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