Feature: Beijing 2022 auf dem Weg zu grünen Spielen

BEIJING, 31. Juli (Xinhuanet) – „Beijing !“ Der Name der Stadt wurde auf einer IOC-Tagung in Kuala Lumpur am 31. Juli 2015 aufgerufen, um als Gastgeberstadt der Olympischen Winterspiele 2022 bekannt gegeben zu werden.

Fünf Jahre später sind Beijing, die erste Stadt, die sowohl Sommer- als auch Winterspiele ausrichtet, und die Co-Gastgeberstadt Zhangjiakou auf dem Weg zu den versprochenen „grünen, integrativen, offenen und sauberen“ Spielen.

Trotz der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie werden alle Wettkampfstätten und die dazugehörige Infrastruktur bis Ende dieses Jahres fertiggestellt sein, wobei Nachhaltigkeit im Einklang mit den durch die Olympische Agenda 2020 eingeführten Reformen von Anfang an Priorität hat.

AUF DER VERGANGENHEIT AUFBAUEN

Einst ein Industriekomplex, wird der Shougang Park die Big Air-Veranstaltung ausrichten, bei der die besten Snowboarder vor dem Hintergrund von Kühltürmen gegeneinander antreten werden. Seine Eisenerz-Lagertürme wurden umgebaut, um das Hauptquartier des Organisationskomitees Beijing 2022 zu beherbergen - wo Entscheidungen getroffen wurden, um die Nutzung vorhandener Veranstaltungsorte und Einrichtungen zu maximieren.

Und dank erfolgreicher Spiele 2008 gab es reichlich Vermächtnisse.

Von den 44 Austragungsorten und Einrichtungen der Spiele 2022 sind 25 von bestehenden renoviert worden, sechs sind provisorisch, und sechs waren vor der Bewerbung Teil des Stadtplans. Nur sieben von ihnen, d.h. 16 Prozent der Gesamtzahl, werden für die Spiele neu gebaut.

Der „Wasserwürfel“, der Schwimm- und Sprungturm aus dem Jahr 2008, wurde zum „Eiswürfel“ mit einer übertragbaren Eislaufbahn für Veranstaltungen vom Eisstockschießen umgebaut.

Das Vogelnest-Stadion, ein weiteres symbolisches Vermächtnis aus dem Jahr 2008, wird wie vor 12 Jahren die Eröffnungs- und Abschlusszeremonie von Beijing 2022 ausrichten.

In der Wettkampfzone Zhangjiakou wurde der Genting Snow Park, in dem 2022 Freestyle-Ski- und Snowboardveranstaltungen in Beijing stattfinden, ebenfalls aus bestehenden Skigebiet renoviert.

BLICK IN DIE ZUKUNFT

Die Gewährleistung einer angemessenen Nutzung der olympischen Austragungsorte nach der Veranstaltung ist eine anspruchsvolle Aufgabe für jeden Organisator, und Beijing bildet da keine Ausnahme.

Die Nationale Eisschnelllaufhalle, die einzige neu erbaute Eissportstätte für die Spiele 2022, wurde in seiner Hauptstruktur fertiggestellt. Mit einer Eisfläche von 12.000 Quadratmetern verfügt der als „Eisband“ bezeichnete Ort über das umfangreichste Volleisdesign in Asien.

„Der Zweck besteht darin, die Nutzung nach dem Wettkampf in vollem Umfang zu berücksichtigen und Hardware-Unterstützung für die Massenfitness und die Erfüllung verschiedener Bedürfnisse zu bieten“, sagte Ma Jin, Design-Direktor des Eisbauprojekts.

Er führte weiter aus, das Eis habe in der Halle eine Submodul-Steuereinheit angenommen, die die Eisfläche in mehrere Bereiche unterteilen und Eis nach unterschiedlichen Standards herstellen könne.

In normalen Zeiten kann es mehr als 2.000 Personen aufnehmen und gleichzeitig für Eishockey, Eisschnelllauf, Eiskunstlauf, Eisstockschießen und andere Eissportarten genutzt werden.

Wie das „Eisband“ werden alle Spielorte in Beijing nicht nur internationale und nationale Sportveranstaltungen zeigen, sondern nach den Spielen 2022 auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Genau wie die Spiele 2008 ist Beijing 2022 bestrebt, Hinterlassenschaften zu hinterlassen, die dazu beitragen werden, die Leidenschaft für den Wintersport im Land zu schüren und die Menschen zu einem gesunden Lebensstil zu ermutigen.

Nachhaltigkeit spiegelt sich auch in den umweltfreundlichen Maßnahmen wider, die im Lauf des Prozesses ergriffen wurden.

„Um die negativen Auswirkungen auf die ökologische Umwelt zu verringern, wird Beijing 2022 dem Umweltschutz im gesamten Prozess der Planung, des Baus, des Betriebs und der Nutzung nach den Spielen Vorrang einräumen“, sagte Liu Xinping, Direktorin der Abteilung für nachhaltige Entwicklung der Generalplanungsabteilung Beijing 2022.

NEUE MAßSTÄBE SETZEN

Die Olympischen Spiele 2012 in London waren ein Katalysator für ISO 20121, eine internationale Norm für nachhaltiges Veranstaltungsmanagement, deren Zertifizierung für alle nachfolgenden Olympischen und Paralympischen Spiele erforderlich sein wird.

Beijing 2022 wurde im November 2019 zertifiziert und versuchte, die Zertifizierung weiter voranzutreiben. Die eigenen Nachhaltigkeitsmanagementsysteme waren die ersten ihrer Art in China, die eine Zertifizierung durch Dritte erhielten. Zum ersten Mal in der olympischen Geschichte integrierte es drei internationale Standards für Nachhaltigkeitsmanagement, Umweltmanagement und soziale Verantwortung. Mit der Abdeckung des gesamten Prozesses in allen Bereichen der Spielvorbereitung hofft Beijing ein Beispiel für künftige Olympische Spiele zu setzen.

Die „Bewertungsstandards für Sportstätten mit grünem Schnee“, die von den Regierungen der Stadt Beijing und der Provinz Hebei entwickelt wurden, haben die Lücken im In- und Ausland beim Bau grüner Sportstätten geschlossen.

„Die grünen Olympischen Winterspiele sind nicht nur im Hinblick auf den Bau von Austragungsorten, sondern auch auf die Beschaffung von Gütern, Projekten und Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Vorbereitung, und es wurden auch entsprechende Standards formuliert. Wir treiben auch den ,Arbeitsplan für ein kohlenstoffarmes Management für Olympische und Paralympische Spiele 2022 in Beijing̒ voran, der konkrete Zahlen zur Reduzierung des Kohlenstoff-Fußabdrucks nennt“, sagte Liu.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)