Interview mit Olympiasieger: Deutsche Skispringer machen Fortschritte vor Beijing 2022

WARSCHAU, 16. Januar (Xinhuanet) -- Obwohl die deutschen Skispringer in letzter Zeit hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien, gehen sie vor den Olympischen Spielen in Beijing in die richtige Richtung, sagte der dreimalige olympische Medaillengewinner Sven Hannawald in einem Interview mit Xinhua.

Karl Geiger und Markus Eisenbichler streben beide nach dem olympischen Podium. Auch im Teamwettbewerb zählt Deutschland zu den Favoriten. Allerdings sind die von Stefan Horngacher trainierten Skispringer derzeit nicht in Bestform.

„Wir haben zwei tolle Springer, von denen ich mir bei der Vierschanzentournee bessere Leistungen erwartet habe. Nach dem Wettkampf in Oberstdorf lag Geiger in der Führung, und in Garmisch-Partenkirchen gab es keine gute Leistung. Viele Mannschaften haben tolle Springer in derselben Rangordnung, da muss man in den wichtigen Momenten Qualität zeigen. Ich hoffe, dass Deutschland nächstes Jahr glänzen wird, genau 20 Jahre nach meinem Triumph. Das wäre eine schöne Geschichte“, sagte Hannawald.

Der 46-Jährige glaubt an Horngacher, der im März 2019 die polnische Nationalmannschaft verlässt, um die deutsche Skisprung-Mannschaft zu übernehmen.

„Der Trainer fand sich in einer ganz anderen Situation wieder als in Polen. Er war hier wirklich gerade dabei, ein starkes Team aufzubauen, aber nach der Übernahme der Mannschaft ist es schwierig, gleich seine Philosophie einzuführen. In Deutschland gibt es große Ansprüche, wenn die Springer erfolgreich sind, wird Horngacher gelobt, aber wenn es zwei oder drei schwächere Leistungen gibt, geht die Diskussion sofort los. Aber ich denke, die Arbeit des Trainers wird hier in Deutschland positiv bewertet“, fügte der ehemalige Skispringer hinzu.

Beeindruckt ist Hannawald von den Leistungen von Kamil Stoch, der kürzlich bei der Vierschanzentournee einen großen Sieg errang. Der Pole gilt als starker Favorit, im nächsten Jahr in China auf dem olympischen Podium zu stehen.

„Zu Beginn der Saison war Kamil nicht in seiner besten Form. Dann, gleich zu Beginn der Vierschanzentournee, ist er so gut gesprungen und wurde bei jedem weiteren Wettkampf immer besser. In der laufenden Saison hat er Zeit gebraucht, um seine optimale Form zu entwickeln, aber er ist auf dem richtigen Weg und zeigt wieder Spitzenklasse“, so Hannawald abschließend.

Die Vierschanzentournee gilt als einer der wichtigsten Wettbewerbe der Skisprung-Saison. Die Tournee wurde 1953 ins Leben gerufen.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)