YINCHUAN, 8. Juli (Xinhuanet) -- Ren Aimin betreibt Dutzende von Geschäften, die Obst und Gemüse in Yinchuan, der Hauptstadt des nordwestchinesischen Autonomen Gebiets Ningxia der Hui, verkaufen. In letzter Zeit besucht er zwei von ihnen häufiger als die anderen.
Die beiden Geschäfte haben ein Pilotprogramm zur Kennzeichnung von Tomaten, Trauben, Auberginen und anderen landwirtschaftlichen Produkten mit speziellen Zertifikaten gestartet. Seit die beiden Läden Ende März mit der Kennzeichnung der Produkte begonnen haben, ist der tägliche Umsatz um etwa 15 Prozent gestiegen.
Die Zertifikate zeigen die Herkunft der Produkte und die Kontaktinformationen der Hersteller. Sie enthalten auch Zusagen der Hersteller, dass bei der Produktion keine verbotenen Pestizide, Tierarzneimittel oder Zusatzstoffe verwendet wurden.
Ren begann sein Geschäft in den späten 1980er Jahren mit dem Verkauf von Obst von einem dreirädrigen Wagen aus. Als sein Geschäft über die Jahre wuchs, wurde ihm zunehmend bewusst, dass sich qualitativ hochwertigere Produkte immer schneller verkaufen.
„Früher konnten die Kunden die Qualität der landwirtschaftlichen Produkte nur durch Anschauen und Anfassen beurteilen. Jetzt, mit den Zertifikaten, wissen sie mehr über deren Qualität“, sagt Ren.
Ende 2019 hat China damit begonnen, das Zertifizierungssystem für essbare Agrarprodukte im ganzen Land in der Praxis zu testen, um die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten, zusätzlich zu früheren Maßnahmen wie der Verstärkung von Pestizidrückstandstests und der Rückverfolgung der Herkunft von Agrarprodukten.
Die Zertifikate dienten als Qualitätsgarantie von Produzenten, die sich verpflichteten, für den Einsatz von Pestiziden bei der Produktion und die Qualität ihrer Produkte verantwortlich zu sein, sagte Wang Ying, Direktorin des Yinchuan Agricultural Products Quality Testing Center.
Nach Angaben des Ministeriums für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten hätten bis Anfang Dezember 2020 landesweit 2.760 Kreise das System eingeführt und insgesamt 220 Millionen Zertifikate ausgestellt. Mehr als 46,7 Millionen Tonnen zertifizierter landwirtschaftlicher Produkte seien auf den Markt gekommen.
„Wir unterscheiden uns von unseren Eltern darin, dass wir bereit sind, mehr für Lebensmittel von besserer Qualität auszugeben“, sagte Wang Wenfei, ein Einwohner von Taiyuan, der Hauptstadt der nordchinesischen Provinz Shanxi. „Zertifizierte landwirtschaftliche Produkte werden in Zukunft sicherlich meine erste Wahl sein.“
Die Bauern haben das Zertifizierungssystem angenommen, da es hilft, das Verkaufspotenzial ihrer Produkte zu steigern.
Bei Ningxia Nature Star Agricultural Science and Technology Co., Ltd. werden die landwirtschaftlichen Produkte auf Pestizidrückstände untersucht, bevor sie mit Zertifikaten versehen und an die Märkte verschickt werden.
„Unser Gemüse wird nach ökologischen Standards angebaut. Wir sind bereit, es mit Zertifikaten zu versehen, um den Verbrauchern eine zusätzliche Sicherheit zu geben“, sagt Li Licong, der Geschäftsführer des Unternehmens.
Um sicherzustellen, dass die Zertifikate keine leeren Versprechungen sind, bemühen sich die Lebensmittelsicherheitsbehörden in China um eine verstärkte Überwachung.
In Yinchuan werden Stichproben bei zertifizierten Produkten durchgeführt, und wenn Probleme gefunden werden, können sie in der Produktionskette zurückverfolgt werden.
„Nach und nach werden alle meine Läden zertifizierte landwirtschaftliche Produkte verkaufen, sodass die Verbraucher mit mehr Vertrauen einkaufen können“, sagt Ren.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
