Mit der Freigabe für den Verkehr der ersten elektrifizierten Eisenbahnlinie zwischen Lhasa und Nyingchi im Autonomen Gebiet Tibet fahren nun auch Hochgeschwindigkeitszüge auf dem Qinghai-Tibet-Hochplateau. Das komplette Verkehrsnetzwerk, bestehend aus Luftfahrt, Eisenbahn und Straßenbahn, sowie die vielfältigen Reiseangebote haben den Tourismus in Tibet gefördert.
Im Sommer kommt in der Stadt Nyingchi die goldene Zeit des Tourismus. Tobgye, der Betreiber einer Pension im Kreis Mainling in Nyingchi, steht früher am Morgen auf, und fährt zum Flughafen Nyingchi-Mainling, um seine Kunden abzuholen. Seine Pension liegt rund einen Kilometer entfernt vom Flughafen. Er fährt auf der vierspurigen speziellen Landstraße, die von der Stadt Nyingchi zum Flughafen führt. Aus dem Fenster sieht er ein landendes Flugzeug und die Eisenbahnschienen der neu gebauten Linie zwischen Lhasa und Nyingchi am anderen Ufer des Flusses Yarlung Tsangpo.
„Wegen schlechten Verkehrsbedingungen kamen früher wenige Menschen zu unserem abgelegenen Dorf. Heute ist unser Dorf per Eisenbahn, Luftfahrt und Straßen erreichbar. Wir empfangen Kunden aus aller Welt“, sagt Tobgye. Seine Pension ist ein dreistöckiges Haus tibetischen Stils und verfügt über acht Zimmer mit zwölf Betten. Hier ist es der Ort, an dem man vorbeikommen muss, um an die Landschaftszonen wie den Gipfel Namjagbarwa und den Yarlung-Tsangpo-Canyon zu gelangen. In der Hochsaison ist die Pension von Tobgye sehr begehrt. Täglich verdient er durchschnittlich mehr als 2.000 Yuan RMB, also rund 260 Euro.
Tobgye hatte früher ein Geschäft für Sandabbau. 2018 verkaufte er die Maschinen zum Sandabbau und eröffnete eine Pension. Nach der Freigabe für den Verkehr der Eisenbahnlinie zwischen Lhasa und Nyingchi entschieden sich Tobgye und seine Frau, mit einer neuen Investition von über einer Million Yuan RMB elf neue Zimmer bauen zu lassen. Gleichzeitig wollen sie ein kleines Ausstellungszimmer für Kunsthandwerke und lokale Spezialitäten ihres Dorfes einrichten, damit die Dorfbewohner auch davon profitieren können.
In der Zeit des 13. Fünfjahresplans haben sich die Landstraßen in Tibet sehr verbessert. Es wurden dafür mehr als 251.5 Milliarden Yuan RMB investiert. Während dieser Zeit sind 38.300 Kilometer neue Landstraßen gebaut worden, die für den Verkehr freigegeben worden sind. Das heißt, dass jedes Jahr durchschnittlich 7.660 Kilometer Landstraßen gebaut worden sind.
In dieser Zeit hat die tibetische Zivilluftfahrt 67 neue Fluglinien eröffnet. 21 Städte haben neu eine Flugverbindung zum Autonomen Gebiet. Die Zahl der in den fünf Jahren eröffneten Fluglinien hat die Gesamtzahl der in den vorangegangenen 50 Jahren eröffneten Linien übertroffen. In den fünf Jahren wurden mehr als 24,8 Millionen Fluggäste transportiert. Zwischen 2016 und 2020 hat Tibet 157,6 Millionen Besucher empfangen und die Einnahmen durch den Tourismus lagen bei 212,5 Milliarden Yuan RMB. Der Verkehr ist die Basis der hochwertigen Entwicklung der Tourismusbranche in Tibet. Mit der Vervollkommnung des Verkehrsnetzwerks wird Tibet im Prozess der Modernisierung enger mit der Welt verbunden.
(Quelle: german.cri.cn)