Zusammenfassung: Merkels Erfahrungen mit China

German.news.cn| 01-10-2021 16:01:03| 新华网
German.news.cn| 01-10-2021 16:01:03| 新华网

BERLIN, 30. September (Xinhua) -- Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel bereitet sich auf ihren Abschied nach der Bundestagswahl vor, nachdem sie 16 Jahre lang Deutschland und Europa gelenkt hat.

Im Großen und Ganzen hat Merkel die Doktrin der pragmatischen Zusammenarbeit mit China geerbt, eine Politik, die von ihren Vorgängern Helmut Kohl und Gerhard Schröder eingeleitet und beibehalten wurde, wovon ihre zwölf Besuche in China als deutsche Bundeskanzlerin zeugen.

REGELMÄSSIGE BESUCHE

Ihre erste Reise nach China unternahm Merkel 1997, als sie unter Kohl als Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit diente.

Nach ihrem Amtsantritt als Bundeskanzlerin hinterließ Merkel ihre Fußspuren in ganz China: Sie war in Beijing, Shanghai, Nanjing, Xi'an, Guangzhou, Tianjin, Chengdu, Hefei, Hangzhou, Shenyang, Shenzhen und Wuhan.

Anekdoten über ihre Besuche haben gezeigt, dass Merkel bereit ist, mehr über China zu erfahren.

Als sie im August 2007 Nanjing besuchte, ergriff sie an einem regnerischen Abend die Initiative und machte einen Spaziergang auf der im 14. Jahrhundert erbauten Stadtmauer.

Bei ihrem offiziellen Besuch in Chengdu im Juli 2014 lernte Merkel die Zubereitung des traditionellen chinesischen Gerichts Hühnchen Kungpao. Sie kaufte auch Saubohnenpaste, Sichuan-Pfefferpulver und Sternanis, die für die Zubereitung lokaler Köstlichkeiten unerlässlich sind.

Auf ihrer wahrscheinlich letzten Reise als Bundeskanzlerin nach China im September 2019 ließ Merkel ihre Autokolonne auf der Brücke über den Jangtse-Fluss in Wuhan kurz anhalten und blickte in die Ferne auf die Wellen und posierte für Fotos.

ZEUGIN DER ENTWICKLUNG CHINAS

Merkel hat Chinas rasante Entwicklung im letzten Jahrzehnt miterlebt.

Während ihrer ersten Besuche in China lag Merkels Priorität auf der Förderung von "Made in Germany". Doch in den letzten Jahren stand es ganz oben auf ihrer Agenda, chinesische Kooperationsprojekte zurück nach Deutschland zu holen.

Im Mai 2006, ein halbes Jahr nach ihrem Amtsantritt, besuchte Merkel Shanghai und besichtigte die Vorführungsstrecke einer Magnetschwebebahn, die auf Technik von Siemens basierte.

Jetzt verkauft China Lokomotiven auf Weltklasseniveau an Deutschland und Österreich.

Im Mai 2018 besuchte Merkel bei einem Aufenthalt in Shenzhen mehrere Unternehmen, die Drohnen und autonomes Fahren entwickeln und Daten verarbeiten.

Merkel war vom Tempo der Entwicklung Chinas in zukunftsweisenden Industriezweigen überrascht.

Die deutsch-chinesische Zusammenarbeit muss auf eine neue Ebene gehoben werden, insbesondere unter dem Aspekt der Digitalisierung, sagte Merkel später in ihrer Rede.

MULTILATERALE PARTNER

Vor Merkels Amtsantritt hatten Beijing und Berlin im Jahr 2004 eine Partnerschaft mit globaler Verantwortung im Rahmen der umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen China und der Europäischen Union (EU) aufgebaut. Die Beziehungen wurden während Merkels dritter Amtszeit weiter zu einer umfassenden strategischen Partnerschaft aufgewertet.

Merkels pragmatische Haltung gegenüber China hat eine wichtige Rolle bei der Vertiefung der bilateralen Beziehungen gespielt, die auf den beiden G20-Gipfeltreffen 2016 und 2017 in China beziehungsweise Deutschland hervorgehoben wurden, wobei Themen wie der Klimawandel und das Wachstum des Welthandels im Mittelpunkt standen.

In Hangzhou und Hamburg, die beide für ihre Brücken berühmt sind, gelobten die beiden Länder, Brücken der Zusammenarbeit zu bauen und gemeinsam Wohlstand und Entwicklung zu fördern.

In den letzten Jahren stand Merkels Kurs im Umgang mit China unter ständigem Druck von innen und außen.

Sie ist sich jedoch bewusst, dass die Zusammenarbeit für die wirtschaftlichen Interessen Deutschlands von entscheidender Bedeutung ist und dass Deutschland, die EU und die gesamte internationale Gemeinschaft ohne Chinas Mitwirkung globale Herausforderungen wie den Klimawandel und Unilateralismus nicht bewältigen können.

"In einigen Fragen haben wir unterschiedliche Ansichten [...] aber die EU und China sollten ihren Dialog fortsetzen und ein Modell für Multilateralismus schaffen", sagte Merkel einst auf einer Pressekonferenz gegenüber Xinhua.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

010020071360000000000000011100001310221663