Feature: Dorf in Xinjiang findet "Quelle des Lebens" im Kulturtourismus

German.news.cn| 04-10-2021 14:35:22| 新华网
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Touristen machen Selfies im malerischen Tianchi-Gebiet im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang im Nordwesten Chinas, 25. April 2020. (Xinhua/Sadat)

URUMQI, 3. Oktober (Xinhua) -- Für die 38-jährige Ani Bayatihan ist der Herbst eine ihrer Lieblingsjahreszeiten, wenn ihr Dorf im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang im Nordwesten Chinas in eine Vielzahl von Farben getaucht ist, die zahlreiche Besucher anlocken.

Gekleidet in eine hellviolette kasachische Tracht, präsentiert Ani den Besuchern ihr Dorf seit elf Jahren voller Leidenschaft.

Das am Fuße des Tianshan-Gebirges und in der Nähe des Weltnaturerbes Tianchi-See gelegene Dorf Kuokehula ist ein unverzichtbares Ziel für Touristen in dieser landschaftlich reizvollen Gegend.

Ani ist eine erfahrene Fremdenführerin in dem traditionellen kasachischen Dorf, das auch als Kulturpark für Volksbräuche im Gebiet des Sees bekannt ist.

"Ich war nervös, als ich vor elf Jahren zum ersten Mal auf Touristen traf. Mein Mandarin war damals noch nicht fließend. Im Laufe der Jahre bin ich selbstbewusster geworden und habe meine Arbeit durch den Austausch mit Touristen aus aller Welt immer mehr schätzen gelernt", sagte Ani.

Wie Anis Familie hat jeder der über 100 Haushalte des Dorfes im Zuge des aufblühenden Tourismus ein Stück vom "Kuchen" abbekommen. Die Dorfbewohner gehen im Kulturpark einer Vielzahl von "Berufen" nach, die ihren eigenen Bedürfnissen und besonderen Fähigkeiten entsprechen, wie zum Beispiel dem Singen oder Tanzen, der Zubereitung von Milchtee und gegrilltem Fleisch sowie der Herstellung von Kunsthandwerk.

Ein Rundgang durch den Park ist wie der Besuch eines Freilichtmuseums der kasachischen Volkskultur, mit Schautafeln, die eine Reihe von Volksbräuchen vorstellen, und Dorfbewohnern, die Kunsthandwerk wie traditionelle Stickereien herstellen und Aufführungen veranstalten.

"Der aus einem Dorf entstandene Volkskulturpark ist eine großartige Plattform, um die kasachische Kultur und Geschichte zu präsentieren", sagte Bai Yanling, Leiter des Tourismusrats von Tianchi. "Er dient dem Schutz und der Förderung der Kultur."

"Man kann das Leben der kasachischen Ethnie hautnah erleben und gut kennen lernen, bevor man zu den Naturwundern in den Bergen aufbricht", sagte Xu Qin, Mitglied einer Reisegruppe aus der ostchinesischen Provinz Jiangxi.

Die Besucher können sich kaum vorstellen, dass die Dorfbewohner noch vor gut einem Jahrzehnt ein Nomadenleben führten.

Um die natürlichen Ressourcen der Welterbestätte besser zu schützen, half die örtliche Regierung den Dorfbewohnern dabei, ihren Lebensunterhalt von Viehzucht und Ackerbau auf Tourismus und Gastronomie umzustellen.

"Das durchschnittliche Haushaltseinkommen in dem Dorf lag bei mehr als 10.000 Yuan (etwa 1.548 Dollar) pro Jahr für die Viehzucht. Doch durch die Entwicklung des Tourismus steigt das Jahreseinkommen der meisten Haushalte um das Vierfache", sagte Wei Shuhua, Leiter des Kulturtourismusparks.

Nach dem herbstlichen Reisehöhepunkt wird Anis Dorf wohl bereits im November Schnee sehen. Dann wird der Park bis zum nächsten Frühjahr geschlossen sein.

Die Dorfbewohner machen sich laut Ani keine Sorgen mehr über die ruhige Jahreszeit, seit ein nahe gelegenes Skigebiet angesichts des boomenden Wintersports in China viele Arbeitsplätze bietet.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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