Mitarbeiter ziehen Schutzanzüge an, bevor sie ein aufblasbares "Falcon"-Labor für COVID-19-Nukleinsäuretests in Dalian in der Provinz Liaoning im Nordosten Chinas betreten, 24. November 2021. (Xinhua/Yao Jianfeng)
GUANGZHOU, 22. Dezember (Xinhua) -- Chinesische Forscher haben herausgefunden, dass eine frühzeitige und strikte Interventionspolitik die Ausbreitung von COVID-19 wirksamer eindämmen kann.
Ein Team unter der Leitung des renommierten chinesischen Epidemiologen Zhong Nanshan und des Jarvis Lab, einer Einrichtung für künstliche Intelligenz in der Medizin des chinesischen Tech-Giganten Tencent, nutzte Daten über politische Maßnahmen von 145 Ländern aus der ersten Hälfte des Jahres 2020. Anhand der Daten erstellten die Forscher ein Modell, um zu bewerten, was passiert wäre, wenn die Interventionsmaßnahmen nicht durchgeführt worden wären.
Die Ergebnisse zeigen, dass alle Interventionen den R-Wert nach ihrer Umsetzung deutlich senken. Der R-Wert bezeichnet die zeitvariable Reproduktionszahl und demnach die Anzahl der Sekundärinfektionen, die durch eine einzige Infektion hervorgerufen werden.
Die meisten Maßnahmen zeigten Wirkung und verringerten den R-Wert etwa 7 bis 14 Tage nach ihrer Umsetzung. Die Auswirkungen verstärkten sich bis zu einer maximalen Verringerung des R-Werts um etwa 30 Prozent in 25 bis 32 Tagen. Unter den Interventionsmaßnahmen zeigten die Schließung von Schulen und Arbeitsorten sowie die Absage öffentlicher Veranstaltungen die stärkste Wirkung.
Die Forscher stellten fest, dass längere und strengere Interventionsmaßnahmen in einer sehr frühen Ausbruchsphase wirksamer sind. Wenn Interventionsmaßnahmen erst in der mittleren und späten Ausbruchsphase durchgeführt wurden, traten mehr Infektionen auf.
Das liege nicht am Versagen der Epidemiekontrolle, sondern daran, dass strenge Maßnahmen erst ergriffen worden seien, als die Epidemie bereits in ein Stadium schnellen Wachstums eingetreten sei, sagte Sun Jichao vom Tencent Jarvis Lab und Erstautor der Studie. Sun wies darauf hin, dass Interventionen in der mittleren und späten Phase eines COVID-19-Ausbruchs wenig hilfreich seien.
Die Studie wurde in der Zeitschrift Value in Health veröffentlicht.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)