Chinesischer Staatspräsident telefoniert mit dem deutschen Bundeskanzler

German.news.cn| 23-12-2021 10:49:03| 新华网
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Der Kanzlerkandidat der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), Olaf Scholz, nimmt an einer Pressekonferenz in der SPD-Zentrale in Berlin teil, 27. September 2021. (Xinhua/Shan Yuqi)

BEIJING, 22. Dezember (Xinhua) -- Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping führte am Dienstag ein Telefongespräch mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz.

In dem Gespräch gratulierte Xi Scholz ein weiteres Mal zu seinem Amtsantritt als Bundeskanzler.

Xi betonte, dass China den Beziehungen zu Deutschland große Bedeutung beimesse. In den letzten Jahren sei die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland immer ein Vorreiter der Kooperation zwischen China und der Europäischen Union (EU) gewesen. Dies sei eine richtige Entscheidung der beiden Länder im Einklang mit dem Entwicklungstrend der Zeit, sagte Xi.

Xi wies darauf hin, dass im nächsten Jahr der 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und Deutschland begangen werde.

Im vergangenen halben Jahrhundert hätten die Beziehungen zwischen China und Deutschland reichlich Vitalität, Ausdauer, Widerstandsfähigkeit und Potenzial bewiesen, sagte Xi und fügte hinzu, dass die beiden Länder in den nächsten 50 Jahren eine globale Vision aus langfristiger Perspektive verfolgen, Fortschritte machen und eine weitere Entwicklung der Beziehungen zwischen China und Deutschland anstreben sollten.

Erstens sollten die beiden Länder laut Xi den allgemeinen Kurs der bilateralen Beziehungen aus strategischer Perspektive festlegen.

Sowohl China als auch Deutschland sind laut Xi bedeutende Länder mit großem Einfluss. Eine solide Entwicklung der bilateralen Beziehungen diene nicht nur den grundlegenden Interessen beider Länder und ihrer Völker, sondern trage auch zu Frieden und Stabilität in der Welt bei.

Xi betonte, beide Seiten sollten die Entwicklung der jeweils anderen Seite unbeirrt als Chance begreifen, die ausgezeichnete Tradition des ranghohen Führungsstils bewahren und die Richtung für die Entwicklung der chinesisch-deutschen Beziehungen vorgeben.

Beide Seiten sollten den bilateralen Dialog- und Kooperationsstrukturen einen hohen Stellenwert einräumen und insbesondere ihren zwischenstaatlichen Konsultationsmechanismus nutzen, um die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen zu fördern, sagte Xi.

Xi fügte hinzu, dass beide Seiten die Kommunikation und Koordination verstärken und die Feierlichkeiten anlässlich des 50. Jahrestags der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen im nächsten Jahr gemeinsam planen sollten.

Das Foto zeigt den China-Europa-Güterzug "Shanghai Express" in Hamburg, 26. Oktober 2021. (Xinhua/Wang Qing)

Zweitens, so Xi, sollten die beiden Länder die für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit in der Praxis aktiv fördern.

Die chinesische und die deutsche Wirtschaft hätten viel von der Entwicklung des jeweils anderen Landes profitiert, sagte Xi. China sei seit fünf Jahren in Folge der größte Handelspartner Deutschlands, und die bilaterale Wirtschafts- und Handelskooperation sei trotz des Drucks durch die COVID-19-Pandemie weiter gewachsen.

Xi wies darauf hin, dass beide Seiten aktiv neue Bereiche der Zusammenarbeit wie neue Energien, grüne und digitale Wirtschaft erkunden und das Wachstumspotenzial im Dienstleistungshandel ausschöpfen sollten.

Deutsche Unternehmen sind herzlich willkommen, ihre Vorteile zu nutzen und die neuen Chancen zu ergreifen, die sich durch Chinas Öffnung ergeben, sagte Xi und fügte hinzu, die chinesische Seite hoffe, dass Deutschland ein faires Geschäftsumfeld für chinesische Unternehmen schaffen werde, damit diese in Deutschland investieren und Geschäfte machen könnten.

Xi wies darauf hin, dass Deutschland ein wichtiger Knotenpunkt des China-Europa-Güterzugdienstes sei. Er glaube zudem, dass eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland im Rahmen der "Gürtel und Straße"-Initiative (BRI) den Ländern innerhalb der Initiative zugutekommen und die Vernetzung des eurasischen Kontinents fördern werde.

Drittens sollten beide Seiten laut Xi zusammenarbeiten, um Herausforderungen zu bewältigen und neue Beiträge zur globalen Governance zu leisten.

Sowohl China als auch Deutschland sind laut Xi Verfechter des Multilateralismus und tragen zur globalen Entwicklung bei.

Xi schlug vor, die Koordinierung und Zusammenarbeit in internationalen Angelegenheiten zu verstärken und praktische Lösungen für Probleme zu finden, die die gemeinsame Zukunft der Menschheit betreffen, wie zum Beispiel die Bekämpfung von COVID-19, die Förderung einer gerechten Verteilung von Impfstoffen, die weltweite Ankurbelung des wirtschaftlichen Aufschwungs nach der Pandemie, insbesondere in den Entwicklungsländern, die Bekämpfung des Klimawandels, die Linderung der Armut und die Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung.

Xi rief dazu auf, sich gemeinsam um eine Beilegung regionaler Krisenherde durch Dialog zu bemühen, den Grundsatz der Demokratie in den internationalen Beziehungen aufrechtzuerhalten und zu stärken, und sich entschieden gegen alle Formen hegemonialen Verhaltens und einer Mentalität des Kalten Krieges zu wenden.

Nur wenn sich Länder gemeinsam entwickelten, könne es echte Entwicklung geben, sagte Xi und fügte hinzu, China sei zur Zusammenarbeit mit Deutschland bereit, um die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN) zu fördern.

Xi betonte, China und die EU seien zwei große unabhängige Kräfte in der Welt mit einem breiten strategischen Konsens und gemeinsamen Interessen.

Besucher besichtigen den deutschen Messestand während der Chinesischen Internationalen Messe für Handel mit Dienstleistungen (CIFTIS) 2021 in der chinesischen Hauptstadt Beijing, 5. September 2021. (Xinhua/Wang Tiancong)

Beide Seiten sollten der umfassenden strategischen Partnerschaft sowie dem Grundsatz des gegenseitigen Respekts und des gegenseitigen Nutzens zur Gewährleistung einer beständigen und soliden Entwicklung der Beziehungen zwischen China und der EU verpflichtet bleiben.

Xi sagte, er hoffe, dass Deutschland weiterhin eine positive Rolle bei der Stabilisierung der Beziehungen zwischen China und der EU spielen, und den Beziehungen zwischen China und der EU Stabilität und positive Energie verleihen werde.

Scholz seinerseits dankte Xi für die Glückwünsche zu seiner Wahl zum Bundeskanzler und fügte hinzu, er erinnere sich noch gut an den Austausch mit Xi und sei bereit, die deutsch-chinesische Freundschaft und Zusammenarbeit weiterzuführen und voranzubringen.

Gegenwärtig erleben Deutschland und China laut Scholz eine solide Entwicklung ihrer Handels- und Investitionsbeziehungen, eine enge Zusammenarbeit bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie des Klimawandels und der COVID-19-Pandemie sowie einen engen Austausch in regionalen Angelegenheiten wie Afghanistan und der iranischen Atomfrage. Dies seien die drei Säulen für eine nachhaltige Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen, so Scholz.

Deutschland sei bereit, mit China im Geiste des gegenseitigen Respekts und des gegenseitigen Vertrauens zusammenzuarbeiten, um den weiteren Ausbau der allseitigen strategischen Partnerschaft zwischen Deutschland und China voranzutreiben, sagte Scholz.

Deutschland ist laut Scholz bereit, den 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zum Anlass zu nehmen, eine erfolgreiche neue Runde zwischenstaatlicher Konsultationen abzuhalten, die praktische Zusammenarbeit in Bereichen wie sauberer Energie, digitaler Wirtschaft und dem Dienstleistungssektor zu stärken und die Beziehungen zwischen der EU und China konstruktiv zu fördern.

Scholz sagte, er hoffe, dass das Investitionsabkommen zwischen der EU und China bald in Kraft treten werde. Deutschland sei bereit, zur Bewahrung des Multilateralismus in internationalen Angelegenheiten mit China zusammenzuarbeiten.

In dem Gespräch tauschten die beiden Staats- und Regierungschefs auch Neujahrsgrüße aus und vereinbarten, sich regelmäßig auszutauschen und gemeinsame Anstrengungen zu unternehmen, um die Beziehungen zwischen China und Deutschland sowie zwischen China und der EU weiter auszubauen.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

 

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