Arzt aus Shanghai engagiert sich für Gesundheitsversorgung auf dem Qinghai-Tibet-Plateau

German.news.cn| 27-12-2021 08:57:16| german.cri.cn
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Wang Wanqing absolvierte 1969 sein Studium an einer renommierten Medizinhochschule in Shanghai. Gemeinsam mit anderen mehr als 30 Medizin-Absolventen aus verschiedenen Landesteilen kam er in den tibetischen Autonomen Bezirk Gannan in der nordwestchinesischen Provinz Gansu, um die tibetischen Bauern und Hirten dort medizinisch zu betreuen.

Nach einer sechsmonatigen Berufsausbildung sollte jeder Absolvent einen Arbeitsplatz zugeteilt bekommen. Wang Wanqing hatte sich freiwillig für den Kreis Maqu entschieden, der geographisch am höchsten und abgelegendsten liegt.

In Maqu schneit es auch im Sommer gelegentlich. Auf dem 10.000 Quadratkilometer großen Grasland mit einer Durchschnittshöhe von 3.700 Metern leben über 50.000 Menschen verschiedener ethnischer Gruppen.

Die Strecke zwischen der Bezirkshauptstadt und der Gemeinde Awan musste Wang Wanqing zu Fuß zurücklegen, nach mehreren Tagen erreichte er das Gemeindekrankenhaus.

Dort gab es nur zwei Ärzte. Wang Wanqing konnte gar nicht glauben, dass die Arbeitsbedingungen des Gemeindekrankenhauses so schäbig waren, obwohl er innerlich gut darauf vorbereitet war. Zwei Lehmhäuser, ein Blutdruckmessgerät und ein Stethoskop waren alles, was er zum Start hatte.

Aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung waren die lokalen Einwohner daran gewöhnt, bei leichten Krankheiten nicht zum Arzt zu gehen. So waren sie schon oft schwer oder sogar unheilbar krank, bevor sie ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Wang Wanqing war klar, dass es für einen Arzt hier nicht ausreichte, auf einem einzigen Fachgebiet spezialisiert zu sein. So kaufte er sich eine Medizin-Enzyklopädie und lernte fleißig, um ein Alleskönner zu werden.

Wang Wanqing heiratete eine Tibeterin und ließ sich seitdem auf dem Grasland nieder.

"Ich habe auf dem Qinghai-Tibet-Plateau ebenfalls den Sinn meines Lebens gefunden", sagt Wang Wanqing. Ein Teil seiner Kommilitonen gingen zur Weiterbildung ins Ausland, einige machten sich sogar im medizinischen Bereich einen großen Namen. "Ich bin einen anderen Weg gegangen. Wenn ich noch einmal wählen könnte, würde ich mich auch wieder für Maqu entscheiden", erläutert Wang Wanqing.

Wang Tuansheng, der älteste Sohn von Wang Wanqing, ist in die Fußstapfen seines Vaters getreten und hat nun das Amt des Direktors des Kreiskrankenhauses inne.

Für Wang Tuansheng ist sein Vater Wang Wenqing ein komplizierter Mensch: "Ich habe Angst vor ihm, er war streng zu uns Kindern. Gleichzeitig habe ich aber auch Respekt vor ihm, denn er hat unser Leben beeinflusst."

Wang Tuansheng stand wie bei seinem Vater vor einer Zukunftsentscheidung, nachdem er sein Medizinstudium beendet hatte.

"Du kannst ein Leben wählen, das anders ist als das von mir", hatte Wang Wanqing zu seinem Sohn gesagt. Wang Tuansheng kehrte jedoch nach dem Studium nach Maqu zurück und hat seitdem die Ortschaft nie verlassen.

Heute steht allen Bauern und Hirten in Maqu moderne medizinische Versorgung zur Verfügung. Das freut Wang Wanqing sehr. Der pensionierte Arzt will aber auch in seinem Ruhestand nicht untätig bleiben. Er hat vor, seine Erfahrungen aufs Papier zu bringen und sie an die jüngere Generation weiterzugeben.

(Quelle: german.cri.cn)

 

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